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   13.04.2019 | 15:33 | Selbstständigkeit 

Die eigene Gärtnerei mit diesen 5 Tipps effizient organisieren

Nach der Ausbildung zum Profi für Grünlagen folgten ein paar Jahre in fester Anstellung, ehe die Eröffnung der eigenen Gärtnerei zur Debatte stand. Wer in dieser Branche selbstständig ist, weiß, dass nicht nur das Tagesgeschäft, der Anbau und die Pflege zum Berufsbild von Gärtner und Gärtnerin gehören.

Eigene Gärtnerei
Neben dem Tagesgeschäft und dem Anbau gehören auch Buchhaltung und Organisation auf die To-do-Liste für alle, die eine eigene Gärtnerei betreiben. (c) proplanta
Zudem sind organisatorische Dinge zu erledigen, weshalb es wichtig, ist die Arbeit effizient zu planen. Im Folgenden gibt es 10 Tipps für selbstständige Gärtner und Gärtnerinnen, um das eigene Unternehmen besser zu steuern, bekannter zu machen und zu organisieren.

1. Tagesgeschäft erledigen lassen

Generell gibt es in der Gärtnerei viele Aufgaben, die dem Chef obliegen. Unter anderem sind das:

  • Mitarbeiterführung
  • Kunden- und Lieferantenkontakt
  • Bestellungen
  • Investitionen und Finanzierungen
  • Kontrolle der Auftragslage
  • Umsatzplanung

Für eine effiziente Organisation des Betriebs ist es wichtig, nach und nach Mitarbeiter einzustellen, die einen Teil dieser Tagesgeschäfte erledigen können. Voraussetzungen dafür sind Vertrauen und Zuverlässigkeit. Grundsätzlich sind dann zum einen der Kunden- und Lieferantenkontakt als auch zum anderen die Bestellungen und der Verkauf in vertrauenswürdige Hände abzugeben. So haben Geschäftsführer mehr Zeit für andere anfallende Aufgaben im Büro.

2. Effiziente Software fürs Büro anschaffen

Effiziente Organisation des BetriebsBild vergrößern
Laptop, PC oder Netbook sind in einer Gärtnerei ein wichtiger Bestandteil zum Erledigen der Büroarbeit. Zudem sind sie die Schnittstelle zu praktischen Software-Lösungen. (c) proplanta
Verbraucherpreisindex, Investitionsentscheidungen und Liquidität sind Begrifflichkeiten, die in Zusammenhang mit der Büroarbeit in der eigenen Gärtnerei immer häufiger fallen. Um hier nicht den Überblick zu verlieren, macht es Sinn, auf eine effiziente und hilfreiche Software im Büro zurückzugreifen. Wer beispielsweise ein ERP-System kaufen will, liegt genau richtig mit dieser Investition.

Es handelt sich hierbei um die Abkürzung für das Enterprise-Resource-Planning-System, kurz ERP, welches in vielen Unternehmen eine immer größere Rolle spielt. Kein Wunder, denn die Digitalisierung sorgt dafür, dass sich die Jobwelt verändert und immer mehr zur Arbeit 4.0 avanciert. Die ERP-Software ermöglicht daher, alle Geschäftsbereiche in einem Unternehmen abzudecken, sodass ein umfassender Überblick aller Ressourcen und Prozesse jederzeit zur Verfügung steht.

Das ERP-System bietet im Detail folgende Vorteile:

+        einheitliche und zentrale Datenbankbasis

+        Speicherung von Informationen in Echtzeit

+        Austausch von Daten in Sekundenschnelle mit Kunden und/ oder Lieferanten

+        bereichsübergreifendes Arbeiten

+        effizientes Ressourcenmanagement zur Verhinderung von Engpässen

+        Planung und Steuerung von Produktion (im Fall einer Gärtnerei beispielsweise des Anbaus)

+        Überblick über den Lagerbestand

Mit einem ERP-System sind außerdem viele verschiedene Bereiche in der Gärtnerei problemlos steuerbar. Dazu zählen beispielsweise:

  • Produktion
  • Lager
  • Logistik
  • Finanzen
  • Rechnungswesen
  • Personalplanung
  • E-Commerce (immer öfter vertreiben Gärtnereien ihre Produkte auch über das Internet)
  • Marketing
  • Vertrieb
  • Controlling
  • Projektmanagement

Selbstständige Gärtner haben somit alle wichtigen Positionen in einem System zusammengefasst und können sogar jemanden anstellen, der das System von außen bearbeitet. Denn, ein ERP-System kann nicht nur im Unternehmen selbst alle Bereiche abbilden, sondern auch für Außenstandorte.
         

Hinweis: Unternehmer, die sich noch nicht gut mit ERP-Systeme auskennen, finden beim Bitkom e.V. einen praktischen Leitfaden zum Download. Dieser beinhaltet eine Komplettlösung, um sich nochmal intensiv damit auseinanderzusetzen.      

3. Individuelle Marketingstrategien planen

Um die eigene Gärtnerei bekannter zu machen oder grundsätzlich ins Gespräch zu bringen, sind individuelle Marketingstrategien unumgänglich. Wer sich regional angesiedelt hat, muss sich in der Regel gegen andere Unternehmen durchsetzen, was nicht immer leicht ist. Gerade anfangs haben es neue Firmen häufig schwerer, weshalb das richtige Marketingkonzept wahre Wunder wirkt. Hier muss entschieden werden, ob die Werbung beispielsweise on- oder offline geschaltet werden sollen. Online-Kampagnen via Social Media sind häufig zunächst etwas kostengünstiger, wobei Offline-Aktionen wie ein Besuchstag in der Gärtnerei oder ein Stand beim regionalen Supermarkt die Menschen direkt in Kontakt mit dem Geschäft bringt.

Wichtig ist, immer einen Aufhänger zu haben.

  • Was zeichnet die Gärtnerei aus?
  • Was macht sie besonders?
  • Warum sollten die Kunden hier kaufen?

Eine Möglichkeit ist die Eigenproduktion. Diese steht bei Kunden vor allem für Frische, Qualität und Nachhaltigkeit. Außerdem ist damit gewährleistet, dass die Gärtnerei regionale Produkte anbietet. Einzelhandelsgärtnereien, die in die Eigenproduktion gehen, sollten dies als Marketing-Vorteil stets hervorheben. Dadurch ist es möglich, sich von ansässigen Ketten, Baumärkten und Co. effizient abzuheben.

4. Alleinstellungsmerkmale hervorheben

Gärtnerei - Alleinstellungsmerkmale Bild vergrößern
Im Wettbewerb ist es wichtig, dass die Kunden wissen, warum es sich lohnt, bei dieser und nicht bei der anderen Gärtnerei zu kaufen. Alleinstellungsmerkmale sind daher unbedingt notwendig. (c) proplanta
Wie bereits kurz erwähnt ist es unerlässlich, dass eine Gärtnerei ein Alleinstellungsmerkmal besitzt. Nur so ist es möglich, dauerhaft erfolgreich zu bleiben. Wer nicht in die Eigenproduktion gehen möchte, kann beispielsweise auch auf Fairtrade setzen. Dabei ist es allerdings wichtig, ein echtes Siegel zu besitzen, das die Produkte als fair gehandelt auszeichnet.

Ebenso könnte ein weiterer Geschäftsbereich zu einem Alleinstellungsmerkmal führen. Die Möglichkeiten sind vielseitig und reichen von der Etablierung einer Baumschule, über die Eröffnung einer Zweigstelle, bis hin zu einem Floristikbereich, der beispielsweise die Fairtrade-Produkte oder die Kreationen aus der Eigenproduktion zu Gestecken und Sträußen verarbeitet.

5. Klassische To-do-Listen werden niemals unmodern – nur digitaler

Früher waren die typischen To-do-Listen ein echtes Muss. Immerhin waren sie schnell notiert und konnten stets mitgeführt werden. Das Abhaken von erledigten Aufgaben gehörte dabei zu den besten Parts. Auch heute ist die klassische To-do-Liste in einem modernen Büro noch immer ein Bestseller unter den Organisationstipps. Einziger Unterschied zu früher ist, dass sie inzwischen meistens in digitaler Form auftritt. Es gibt Programme für das Smartphone, das Tablet oder den PC, wo ebenfalls virtuelle Häkchen gemacht werden können.

Tipps für eine gute To-do-Liste sind:

  1. Prioritäten setzen und B- sowie C-Aufgaben delegieren
  2. Unnütze Aufgaben komplett streichen
  3. Zeitspannen für die einzelnen Aufgaben hinzufügen

Idealerweise erinnert das Programm regelmäßig an die Aufgaben oder wenn beispielsweise ein Zeitlimit überschritten wurde. Wichtig ist das, um tatsächlich die wichtigsten Prioritäten zu erledigen. Die Verwaltung ist schließlich stets Chefsache und sollte nicht abgegeben werden.

Pd
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