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23.11.2018 | 15:55 | Weihnachtszeit 

Ist der frühe Start der Weihnachtsmärkte unchristlich?

Berlin - Deutschlands große Kirchen sehen in dem immer früheren Startdatum vieler Weihnachtsmärkte einen Ausverkauf des wichtigen christlichen Festes.

Weihnachtsmarkt
Die meisten Weihnachtsmärkte machen kommende Woche auf. Doch in manchen Städten im deutschsprachigen Raum - zum Beispiel im Ruhrgebiet - ging es dieses Jahr auffällig weit vor dem 1. Advent los. Unchristliche Zeiten? (c) proplanta
«Wir wollen gar nicht die Spielverderber sein, die sich alle Jahre wieder gegen zu frühe Weihnachtsmärkte aussprechen», sagte Ulrich Lota, Pressesprecher des Bistums Essen, der Deutschen Presse-Agentur.

Die Märkte seien aber heute vor allem Marketinginstrument, um Menschen in die City zu locken. «Uns als gläubigen Christen ist es wichtig, bei all der Markttreiberei darauf hinzuweisen, dass Weihnachten nicht irgendeine kulturelle Lichtfeier am Jahresende ist, sondern das Fest der Geburt Jesu.»

In einigen Städten ging es bereits Mitte November los. In den meisten Städten eröffnen die Weihnachtsmärkte jedoch nach wie vor erst nach Totensonntag am 25. November. So geht es am Montag (26. November) beispielsweise in Frankfurt, Berlin, Potsdam, Hamburg, Bielefeld, Lübeck oder auch am Kölner Dom los mit Glühwein und Co.

In München am Marienplatz startet der Budenzauber einen Tag später, ebenso in Erfurt (27. November). Im Laufe der nächsten Woche kommen dann viele berühmte Weihnachtsmärkte hinzu, etwa in Dresden, Stuttgart, Mainz und Hannover. Der berühmte Nürnberger Christkindlesmarkt beginnt sogar erst am 30. November.

Schon seit Donnerstag (22. November) sind aber zum Beispiel in Freiburg, Bochum, Düsseldorf und Dortmund die Weihnachtsmärkte am Start. Auch in Zürich in der Schweiz ist es bereits seit Donnerstag soweit.

Sehr früh, nämlich mehr als zwei Wochen vor dem 1. Advent, schon am 16. November, ging es in Essen los - so früh wie noch nie. In Duisburg ist bereits seit 15. November Weihnachtsmarkt.

Das führt zu Kritik. Bistums-Pressesprecher Lota betonte, er habe den Eindruck, dass viele Menschen spürten, dass es im November - einem Monat der Erinnerung an die Toten mit Tagen wie Allerheiligen, Volkstrauertag und Totensonntag - für das Feiern von Weihnachten viel zu früh sei. «Gut besucht kommen mir sehr frühe Adventsmärkte jedenfalls nicht vor.» Das Leben sei nicht 365 Tage im Jahr Party.

Andreas Duderstedt, Pressesprecher der Evangelischen Kirche von Westfalen, sagte: «Wenn die Adventszeit immer mehr ausgeweitet wird, verliert sie das Besondere. Sie wird alltäglich.»

Der «Glamour»-Kolumnist Felix Reek schrieb in einem am Donnerstag erschienenen Text: «Der Weihnachtsmarkt ist mittlerweile der Ballermann der besinnlichen Zeit.»

Die Ruhrgebietsstädte Essen und Duisburg waren übrigens nicht allein mit dem sehr frühen Weihnachtsmarktbeginn. Auch im katholisch geprägten Österreich ging es zeitig los. So begann etwa der Wiener Weihnachtstraum auf dem Rathausplatz auch schon am 16. November.

Und in Berlin, wo die großen Märkte zwar erst Montag öffnen, gibt es bereits seit 2. November die sogenannte Winterwelt am Potsdamer Platz, die von einem Weihnachtsmarkt kaum zu unterscheiden ist.

Bereits am 18. Oktober, bei noch fast 20 Grad, wurde das «Bayreuther Winterdorf» eröffnet. Damals hieß es, man sei wieder einmal der erste Weihnachtstreff «in ganz Deutschland und sicher auch in Europa». 
dpa
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