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04.10.2011 | 15:11 | Agrochemie-Unternehmen  

Kontrollmehrheit von China National Agrochemical an Makhteshim Agan genehmigt

Brüssel - Die Europäische Kommission hat den angemeldeten Erwerb der gemeinsamen Kontrolle über das israelische Agrochemieunternehmen Makhteshim Agan Industries Ltd. (MAI) durch das chinesische Staatsunternehmen China National Chemical Corporation (CNAC) und das israelische Unternehmen Koor Industries (Koor) nach der Fusionskontrollverordnung genehmigt.

Pflanzenschutz
MAI befindet sich derzeit unter der alleinigen Kontrolle von Koor. Die Kommission hat die Auswirkungen des angemeldeten Erwerbs auf die Märkte für Chemikalien und Nichtchemikalien für die Landwirtschaft geprüft und ist zu dem Schluss gekommen, dass er keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken in der Europäischen Union gibt. Insbesondere werden die Partner des Gemeinschaftsunternehmens weiterhin mit einer Reihe ernstzunehmender Wettbewerber in der EU konkurrieren müssen, und für die Verbraucher verbleiben bei den Lieferanten in allen fraglichen Märkten immer noch hinreichende Alternativen.

Die Kommission ist deshalb zu der Auffassung gelangt, dass der geplante Zusammenschluss den wirksamen Wettbewerb weder im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum (EWR)1 noch in einem wesentlichen Teil desselben erheblich beeinträchtigen wird.


Hintergrund

Bei der Prüfung von Überschneidungen und vertikalen Verbindungen bei den betreffenden Aktivitäten hat die Kommission auch die Existenz aller anderen chinesischen Staatsunternehmen berücksichtigt, um die Möglichkeit einzubeziehen, dass alle chinesischen Staatsunternehmen als Teil einer einzigen wirtschaftlichen Einheit gelten könnten.

Die Prüfung ergab, dass das Rechtsgeschäft, das am 29. August 2011 bei der Kommission angemeldet worden war, zu begrenzten horizontalen Überschneidungen führen würde. Außerdem bewertete die Kommission die vertikalen Beziehungen, die zwischen den von CNAC und anderen chinesischen Staatsunternehmen hergestellten aktiven Bestandteilen und den von MAI hergestellten formulierten Produkten entstehen könnten. Die Kommission kam jedoch zu dem Schluss, dass das Rechtsgeschäft in allen Fällen nicht zu der Gefahr des Ausschlusses von Kunden führen würde, vor allem weil das Gros der Nachfrage nach den fraglichen aktiven Bestandteilen nach dem Erwerb der Kontrollmehrheit bestehen bliebe. Zudem stellte die Kommission fest, dass das Rechtsgeschäft nicht zu der Gefahr des Ausschlusses von Zulieferern von diesen Märkten führen würde, da es andere Zulieferer für die fraglichen aktiven Bestandteile gibt und chinesische Unternehmen nach dem Erwerb nur begrenzte Anreize für kollektive Produktionsbeschränkungen oder Preiserhöhungen haben werden.

CNAC produziert und verkauft weltweit aktive Bestandteile (die zentrale Rohstoffe für die Herstellung von für die Landwirtschaft bestimmten Pflanzenschutzmitteln sind) und formulierte Produkte für Pflanzenschutzmittel. Koor ist eine öffentliche Holdinggesellschaft und Teil der IDB-Gruppe, die in verschiedenen Branchen investiert. MAI ist Hersteller von Chemieprodukten für die Landwirtschaft und vertreibt Pflanzenschutzmittelgenerika und Pflanzenschutzmittel, die nicht für die Landwirtschaft bestimmt sind. (eu/ip)
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