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06.09.2007 | 16:49

Bayer: Gentechnik im Pflanzenschutz setzt sich auch in Europa durch

Monheim - In der Pflanzenschutzindustrie werden sich nach Einschätzung von Bayer CropsScience biotechnologische Produktionsmethoden auch in Europa langfristig durchsetzen.

Bayer
(c) proplanta
Angesichts der Knappheit landwirtschaftlicher Erzeugnisse, des Bevölkerungswachstums und Klimawandels müsse alles daran gesetzt werden, um die Erträge in der Produktion zu erhöhen, sagte der Vorstandsvorsitzender der Pflanzenschutztochter des Bayer-Konzerns, Friedrich Berschauer, am Donnerstag in Monheim (Rheinland). Eine «stille Agrarrevolution» bedrohe die Versorgung mit Agrarprodukten und führe zu höheren Preisen für Grundnahrungsmittel.
 
Vor diesem Hintergrund sieht sich das Unternehmen, das zu den Branchenführern der weltweiten Pflanzenschutz- und Saatgutindustrie gehört, mit seinen Wirkstoffen bestens gerüstet. Mehr als eine Milliarde Euro seien 2006 mit neuen Wirkstoffen erwirtschaftet worden. Im ersten Halbjahr 2007 kletterte deren Anteil am Agrarchemieumsatz von 19,6 auf 25,7 Prozent. Wachstumsmotor ist die Sparte BioScience, deren Umsatz sich in den kommenden zehn Jahren auf rund 1 Milliarde Euro verdreifachen soll. Der klassische Pflanzenschutz, auf den auch künftig das größte Stück des Umsatzkuchens entfällt, soll in den kommenden Jahren leicht auf rund 5 Milliarden Euro anwachsen. (2006: 4,7 Mrd. Euro).
 
Berschauer sieht Bayer CropScience nach dem bisherigen Verlauf im ersten Halbjahr auf gutem Kurs. Die Umsätze kletterten bis Ende Juni bereinigt um Wechselkurseffekte um 4 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Neben dem Marktumfeld beflügelte auch der verstärkte Anbau von Pflanzen zur Herstellung von Biokraftstoffen die Umsätze. «Wir sind mit dem Verlauf des operativen Geschäfts sehr zufrieden», betonte der Vorstandschef. Dabei würden nicht nur neue Wirkstoffe, sondern auch höhere Preise die Durchschnittsmargen verbessern. Bis zum Jahresende soll die bereinigte EBITDA-Marge (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) auf über 22 Prozent und 2009 sogar auf 25 Prozent ansteigen.
 
Dazu soll neben einem verbesserten Produktmix auch ein Einsparprogramm beitragen, das im vergangenen Jahr aufgelegt wurde und ab 2010 jährlich Einsparungen von 300 Millionen Euro bringen soll. Besonders gute Chancen rechnet sich Berschauer in den kommenden Jahren im Markt für kommerzielles Saatgut und in der Pflanzenschutzbiotechnologie aus. (dpa)
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