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06.09.2013 | 14:06 | Produktions- und Umsatzsteigerung 

Bayer CropScience will Kapazitäten ausbauen

Monheim - Bayer CropScience ist auf gutem Wege, seinen Jahresumsatz Richtung 9 Milliarden Euro im Jahr 2013 und Richtung 10 Milliarden Euro im Jahr 2015 zu erhöhen.

Bayer CropScience
(c) proplanta
"Seit 2007 haben wir unser Geschäft kontinuierlich mit Rekordumsätzen ausgebaut, und wir sind für die Zukunft optimistisch", sagte Vorstandsvorsitzender Liam Condon am Donnerstag auf der Jahrespressekonferenz in Monheim. Aufgrund der starken Nachfrage nach seinen Produkten stockt das Unternehmen sein Investitionsprogramm um 1 Milliarde Euro auf. Damit belaufen sich die Gesamtinvestitionen in Sachanlagen für den Zeitraum 2013 bis 2016 auf rund 2,4 Milliarden Euro.

Das forcierte Investitionsprogramm wird ein deutlich größeres Produktionsvolumen für wichtige Pflanzenschutzmittel zur Folge haben. "Viele Branchen kämpfen heutzutage mit Überkapazitäten. Bei Bayer CropScience stellt sich die Situation völlig anders dar: Eine wachsende Weltbevölkerung, veränderte Ernährungsgewohnheiten und zunehmende Wetterkapriolen gefährden die Nahrungsmittelversorgung, und diesen Herausforderungen müssen wir uns jetzt stellen", erklärte Condon.

"Die Nachfrage nach unseren Produkten nimmt so stark zu, dass wir unsere Supply-Chain-Kapazitäten deutlich verstärken werden, um Landwirte in aller Welt mit dringend benötigten landwirtschaftlichen Lösungen zu unterstützen", fügte Liam Condon hinzu und beschrieb die Herausforderung so: "Fast 900 Millionen Menschen leiden täglich Hunger und die Weltbevölkerung nimmt weiter kräftig zu. Wir müssen die landwirtschaftliche Produktivität erhöhen und gleichzeitig mit einer nachhaltigeren Landwirtschaft die Umwelt schützen. Dafür wollen wir innovative Lösungen und Dienstleistungen entwickeln, mit denen die Landwirtschaft zur Entwicklung der Gesellschaft beitragen kann."

Investition von rund 380 Millionen Euro in neue Glufosinat-Ammonium-Anlage in den USA



Ein wesentliches Element der Investitionspläne von Bayer CropScience ist der Bau einer neuen Produktionsanlage in Mobile im US-Bundesstaat Alabama für das Herbizid Glufosinat-Ammonium, das in den USA unter dem Markennamen Liberty™ vertrieben wird. Die Inbetriebnahme der neuen Anlage ist für das vierte Quartal 2015 vorgesehen, das heißt rechtzeitig zur Anbausaison 2016.

"Mit voraussichtlichen Baukosten von rund 380 Millionen Euro handelt es sich bei dieser Anlage um die größte Anlageninvestition in der Geschichte von Bayer CropScience", sagte Condon. Neben den bereits laufenden Projekten zum Kapazitätsausbau an anderen Standorten soll diese Anlage wesentlich dazu beitragen, dass das Unternehmen seine globale Produktion dieses wichtigen Wirkstoffs mehr als verdoppeln kann.

Mit den zusätzlichen Produktionsmengen an Liberty™ lassen sich Unkrautresistenzen - ein großes Problem der modernen Landwirtschaft - besser bekämpfen. Liberty™ ist das einzige nicht selektive Herbizid, das gegen Unkräuter wirkt, die gegen das am häufigsten verwendete Herbizid Glyphosat resistent sind. Rund 50 Prozent der Landwirte in den USA kämpfen mit Unkrautresistenzen auf ihren Feldern und die Situation spitzt sich weiter zu, nicht nur in den USA, sondern rund um den Globus.

Bayer CropScience will dieses Problem mit seiner einzigartigen Kompetenz in Forschung und Entwicklung, dem breitesten Herbizidportfolio der Branche, Diagnose- und Monitoring-Verfahren und der Förderung einer integrierten Unkrautbekämpfung angehen.

Mit Fruchtfolgen, dem Einsatz von Herbiziden mit unterschiedlichen Wirkmechanismen - Glufosinat-Ammonium ist ein wichtiger Grundstein hierfür - und dem Wechsel zwischen verschiedenen Herbizidtoleranzen lassen sich Unkrautresistenzen vermeiden oder zumindest verzögern. Mit nur einer einzigen Strategie bekommt man das Problem dagegen nicht vollständig in den Griff. "Vielfalt ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen Landwirtschaft", betonte Condon.

Ausbau des Saatgutgeschäfts - Aufbau starker Positionen in Soja und Weizen



Neben dem Ausbau der Supply-Chain-Kapazitäten im Pflanzenschutz will das Unternehmen auch durch die Umsetzung seiner Strategie im Saatgutgeschäft wachsen. Bayer CropScience will seine Marktstellung in etablierten Anbaukulturen wie Gemüse, Reis, Raps und Baumwolle weiter stärken und deutliche Marktanteile in Sojabohnen und Weizen gewinnen.

"Wir investieren weiter in unser Sojageschäft, unter anderem durch strategische Zukäufe in Lateinamerika, und wollen so zu einer schnellen und gezielten Entwicklung bestimmter Pflanzeneigenschaften beitragen", erklärte Condon und wies besonders auf die Bekämpfung von Fadenwürmern (Nematoden) hin, an der Bayer CropScience zurzeit im Bereich Sojabohnen forscht. Er kündigte zudem die geplante Einführung der globalen Sojabohnenmarke Credenz™ für Ende 2014 in Nord- und Südamerika an.

"Das Saatgut Credenz™ wird uns helfen, Landwirte mit noch besseren Sorten zu versorgen. Zukünftige Eigenschaften sollen die Sojabohne vor bestimmten Insekten schützen, hartnäckige Angriffe von Nematoden abwehren und den Pflanzen eine Toleranz gegenüber den wirksamsten Herbiziden verleihen", sagte Condon. Das Unternehmen will den Umsatz im Bereich Sojabohnen in den nächsten zehn Jahren deutlich erhöhen.

Ein zweiter Investitionsschwerpunkt im Saatgutgeschäft ist Weizen, das wichtigste Grundnahrungsmittel weltweit. Hier baut Bayer CropScience ein führendes globales Netzwerk zur Weizenzüchtung auf, um Hochertragssorten zu entwickeln, die an lokale Anbaubedingungen angepasst sind. Die ersten Sorten werden voraussichtlich 2015 auf den Markt kommen.

"Unsere Geschäftsstrategie zielt darauf ab, die drängenden Herausforderungen der Landwirte weltweit anzugehen", schloss Condon. "Wir werden sowohl unser Pflanzenschutz- als auch unser Saatgutgeschäft weiter ausbauen, unsere Kundenorientierung weiter verbessern und Innovationen fördern, um unsere marktführende Stellung zu stärken." (bayer)
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