Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
12.06.2016 | 09:23 | Saatguthersteller 

Ehemaliger Bayer-Chef lehnt Monsanto-Kauf ab

Hamburg / Leverkusen - Der erst vor gut einem Monat ausgeschiedene Bayer-Chef Marijn Dekkers hatte laut einem Bericht Vorbehalte gegen das Milliarden-Angebot für den US-Saatguthersteller Monsanto.

Bayer
(c) proplanta
Dekkers habe Bayer-Aufsichtsratschef Werner Wenning vor Risiken des Deals «gewarnt» und sei auch deshalb vorzeitig ausgeschieden, meldete der «Spiegel» am Freitag vorab, ohne Quellen zu nennen. Bayer wollte auf Anfrage keinen Kommentar dazu abgeben.

Der neue Bayer-Chef Werner Baumann hatte die umgerechnet rund 55 Milliarden Euro teure Übernahme-Offerte nur wenige Wochen nach seinem Amtsantritt verkündet. Dekkers hatte als Grund für sein Ausscheiden bei Bayer persönliche Gründe genannt: Er wolle mehr Zeit mit seiner Familie in den USA verbringen.

Der Leverkusener Konzern hatte vor knapp drei Wochen überraschend die Übernahme des Saatgut- und Pflanzenschutzspezialisten aus den USA angekündigt. Großprojekte wie die Monsanto-Übernahme haben in der Regel aber einen monatelangen Vorlauf. Nachdem das Monsanto-Management das Angebot als zu niedrig zurückgewiesen hatte, wird nun über einen möglichen Preisaufschlag spekuliert.

Der Erwerb des Unternehmens gilt aber nicht nur aus finanziellen Gründen als ein Wagnis. Auch wegen des schlechten Rufs von Monsanto stehen die Übernahmepläne von Bayer in der Kritik. Der US-Konzern setzt auf genmanipuliertes Saatgut. Ihm wird auch ruppiges Verhalten im Umgang mit Kunden vorgeworfen.

Außerdem vertreibt Monsanto den Unkrautvernichter Glyphosat, der im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Monsanto vermarktet Glyphosat unter dem Namen «Roundup».
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Bayer-Aktionäre kritisieren Management scharf

 Wegen Glyphosat: Menschenrechtler beschweren sich bei OECD über Bayer

 Bayer Crop Science schreibt rote Zahlen

 Alternatives Präparat zu Glyphosat in Aussicht gestellt

 Bayer kürzt nicht nur die Dividende

  Kommentierte Artikel

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen