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15.03.2011 | 12:31 | Mühlenwirtschaft 

VK Mühlen AG erwartet ausgeglichenes Ergebnis 2010/11

Hamburg - Der Vorstand will die VK Mühlen AG „wettbewerbsfähig und so zukunftsfähig“ machen, das versprach Vorstandssprecher Christoph Kempkes den Aktionären am gestrigen Montag auf der Hauptversammlung in Hamburg.

Getreidesäcke
(c) proplanta
„Wir werden in den kommenden Jahren in die Ausstattung einiger unserer wichtigen Standorte investieren, um in der Herstellung effizienter zu werden und unser Qualitätsversprechen langfristig zu untermauern. Zudem müssen wir unsere Vertriebsaktivitäten verbessern“, betonte Kempkes. Dafür hat VK Mühlen bereits das Programm „Entwicklung 2015“ gestartet. Im Kern geht es um „Investitions-, Restrukturierungs- und Organisationsmaßnahmen mit dem Ziel die Unternehmensqualität zu erhöhen und gleichzeitig die Kosten zu senken“, so Kempkes.

Des Weiteren sieht der Vorstandssprecher im „Risk-Management“ noch Handlungsbedarf: „Wir müssen Rohstoffrisiken besser absichern, um so der zunehmenden Volatilität des Getreidemarktes begegnen zu können - auch wenn uns das erst mal Geld kostet.“ Weiterhin hält Kempkes fest, dass das Management im Zuge der Neuausrichtung ein internes Compliance-Programm etabliert hat. Er betonte, dass drei zentrale Werte für die Beziehung zu Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden wesentlich sind: „Vertrauen, Verantwortung und Fair Play“.

Bei seinem Rückblick bezeichnete Kempkes den Geschäftsbereich „Ausländische Mühlen“ als ein zunehmend wichtiges Standbein, das sich im zurückliegenden Jahr gut entwickelt hat: „Unsere Mühlen in Polen laufen alle an der Kapazitätsgrenze bei befriedigenden Erträgen. Im Markt für Haushaltspackungen werden wir unseren Anteil von derzeit 28 % durch die Einführung einer neuen Mehl-Marke weiter ausbauen“, sagte Kempkes.

Der Geschäftsbereich Müller’s Mühle, der mit Reis und Hülsenfrüchten seinen Schwerpunkt im Lebensmitteleinzelhandel hat, kann ebenso wie das Spezialmehl-Geschäft von Kampffmeyer Food Innovation auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Diese beiden Bereiche sowie die Auslandsmühlen sind auch im laufenden Geschäftsjahr 2010/11 wieder in der Gewinnzone, während die Mühlen in Deutschland weiter „Geld verlieren“, weil „gestiegene Rohstoffkosten nicht in adäquatem Umfang über die Mehlpreise weiter gegeben werden konnten“. In Summe erwartet der Vorstand für dieses Jahr ein „ausgeglichenes Ergebnis“.

Kempkes betont: „Im Endeffekt müssen die Werthaltigkeit und Relevanz der Produkte Weizen, Mehl und Brot für eine nachhaltig gesunde Ernährung wieder in den Fokus rücken. Wir wissen aus einer aktuellen GFK-Studie, dass die deutschen Verbraucher inzwischen auch mehrheitlich bereit sind, ein angemessenes Preisniveau für ‚sichere‘ und qualitativ hochwertige Lebensmittel mit zu tragen.“ Gegenwärtig geht VK Mühlen davon aus, dass die Getreidepreise „volatil und in der Tendenz hoch bleiben werden“. Kempkes wies darauf hin, dass „Weizen und folglich Mehl knapper werdende Güter sind und keine Dumping-Produkte.“ Vor diesem Hintergrund bezeichnet er flexiblere Mechanismen zur Mehlpreisanpassung als „überlebensnotwenig für die Müllerei“.

Vor dem Hintergrund des Verlustes in Höhe von 15,2 Millionen Euro im abgelaufenen Geschäftjahr 2009/10 war zu erwarten, dass das Unternehmen keine Dividende auszahlen wird. (vk-mühlen)
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