21.09.2006 | 12:07 | Rapsschädlinge
Mit Pilzen gegen den RapsglanzkäferUm festzustellen welche Pilze den Rapsglanzkäfer befallen und ob eine mikrobiologische Bekämpfung der Käfer mit Pilzen möglich ist, wurden seitens Agroscope Reckenholz-Tänikon 2139 Käfer über einen zweijährigen Zeitraum an 20 Standorten untersucht. |
(c) proplanta Von den gesammelten Käfern waren 2 % mit einem pathogenen Pilz infiziert. Zwei Pilzarten wurden nachgewiesen. Die eine Art konnte eindeutig als Beauveria bassiana bestimmt werden. Diese Pilzart ist in Waldböden sehr verbreitet und befällt beispielsweise auch Borkenkäfer. Die andere ist nach einer ersten Bestimmung vermutlich Beauveria brongniartii.
Bestätigt sich dies, wäre es eine große Überraschung, weil diese Pilzart bisher als spezifisches Pathogen von Maikäfern galt. Eine endgültige Bestimmung mit genetischen Markern steht jedoch noch aus. Anders als erwartet, konnte der Pilz Metarhizium anisopliae, der als Pathogen von Rapsglanzkäfern in der Literatur beschrieben wird, nicht nachgewiesen werden.
Positiv im Hinblick auf die Entwicklung einer Kontrollstrategie des Rapsglanzkäfers ist, dass sich Beauveria-Arten einfach und kostengünstig in großen Mengen vermehren lassen. Es gibt bereits Handelsprodukte, die Beauveria enthalten und zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Die Frage, ob eine mikrobiologische Bekämpfung mit Pilzen möglich ist, lässt sich also eindeutig mit Ja beantworten.
Der erste Schritt, um ein praxistaugliches Mittel zu entwickeln wird nun sein, spezifische Isolate des Pilzes zu selektieren, die eine hohe Wirksamkeit gegen den Rapsglanzkäfer, gute Produktionseigenschaften und eine hohe Überlebensrate im Freien haben. Ziel ist es, ein Produkt mit einem Pilzisolat zu entwickeln, das den Schädling rasch tötet, aber danach auf der Pflanze längere Zeit überlebt, um auch später ankommende Käfer infizieren zu können.
Quelle: Innovations-Report 20.09.2006
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