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22.11.2009 | 11:38 | Agrarforschung 

DFG-Projekt: "Abwehr"-Forschung gegen Bananenrüssler und Co.

Witzenhausen/Kassel - Derzeit gehen weltweit große Teile der Bananenernte durch Krankheiten und Schädlinge verloren, jedoch ist seit einiger Zeit bekannt, dass sich Bananenpflanzen gegen den Befall mit Schadverursachern „wehren" können.

Bananenrüssler
(c) tommy2 - fotolia.com
Durch die Synthese eigener chemischer Verbindungen entstehen so genannte pflanzliche Sekundärstoffe, die helfen, das Eindringen von Schadorganismen zu verhindern oder ihre Anwesenheit in den Pflanzen zu kontrollieren. Diese Sekundärstoffe könnten künftig in der Züchtung von resistenten Sorten große Bedeutung erlangen - und dann hätten Bananenrüssler und Wurzelnematoden kaum noch Chancen.

An Bananen sind diese Vorgänge noch wenig erforscht. Jetzt begann dazu ein dreijähriges von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Forschungsvorhaben, das das Fachgebiet Ökologischer Pflanzenbau und Agrarökosystemforschung in den Tropen und Subtropen der Universität Kassel in Witzenhausen und das Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena zusammen bearbeiten. Im Zentrum des gemeinsamen Interesses stehen Bananenkultivare aus aller Welt, darunter auch einige Pflanzen aus dem Oman, die derzeit im Tropengewächshaus in Witzenhausen blühen und fruchten.

Das Forschungsvorhaben an der Universität Kassel untersucht die Grundlagen der Wechselwirkungen von Bananen und ihren weltweit gefürchteten Schaderregern wie dem Bananenrüsselkäfer und Wurzelnematoden sowie der pilzbürtigen Black Sikatoga-Krankheit. In einem ersten Schritt sollen die phytochemischen Profile von gesunden und befallenen Bananenpflanzen im Hinblick auf pflanzliche Sekundärverbindungen verglichen werden. Dabei kommen Bananen aus dem Oman zu besonderer Ehre: Als Untersuchungsobjekt bietet sich eine neu entdeckte Banane (Musa acuminata UmqBir) aus dem Oman an: diese frohwüchsige Varietät, die vermutlich von omanischen Seefahrern aus Südostasien mitgebracht wurde und sich in einer Wüstenoase über Jahrhunderte erhalten hat, ist bereits äußerlich auffällig anders als herkömmliche, im Anbau befindliche Sorten. Und das wichtigste: sie ist gesund und zeigt auch vor Ort im Bestand keinerlei Befall mit der Schwarzen Sigatoka-Krankheit. (PD)
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