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24.04.2016 | 17:36 | Ackern wie von Geisterhand 

RWZ verkauft ersten vollautomatisch fahrenden Traktor

Köln - Der erste vollautonome Schlepper ohne Fahrer ist in Deutschland in Betrieb genommen worden.

Selbstfahrender Traktor
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Thomas von Gehlen, RWZ-Mitarbeiter aus Waldniel (links) und Christoph Dreissen, Obsthof Dreissen, Selftkant. (c) RWZ
Wie die Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main (RWZ) am Dienstag (19.4) mitteilte, wurde von ihrer Agrartechnik-Außenstelle Waldniel das X-Pert System von Precision Makers mit einem Fendt 211 V an den Obsthof Dreissen im Selfkant verkauft.

„Ich bin erstaunt, wie einfach das System zu handhaben ist“, erklärte Betriebsinhaber Christoph Dreissen. Es sei ein ungewohntes Bild, einen Traktor ohne Fahrer in den eingezäunten Obstplantagen fahren zu sehen. Die ersten Fahrten seien jedoch reibungslos verlaufen. Mit der modernen Software und GPS-Technologie hofft Dreissen auf weniger Arbeitsbelastung bei gleicher Arbeitsqualität und Präzision.

Der Schlepper ist speziell für den Einsatz im Anbau von Sonderkulturen geeignet, erklärte die RWZ. Die Hauptgenossenschaft bietetAnfang Juni in Rheinhessen und in der Pfalz Vorführtermine an.

Informationen zum Probotiq

Ackern wie von Geisterhand Autonom fahrender Traktor ist nun praxistauglich 2014 hatte der erste autonom fahrende Traktor Premiere auf einem Erdbeerbetrieb. Wie von Geisterhand fuhr der Traktor in Kombination mit einer Pflanzenschutzspritze, die ebenfalls automatisch arbeitete, über das Feld. In den Niederlanden auf dem Betrieb Jan van Meer in Breda, wurden diese ersten vollautomatischen Fahrten durchgeführt.

Die Idee für einen autonom fahrenden Traktor entstand aber schon viel früher, nämlich fünf Jahre zuvor. In der Landwirtschaft, speziell beim Anbau von Sonderkulturen gibt es viele wiederkehrende Arbeiten. Tätigkeiten wie Spritzen und Hacken und sonstige Pflegemaßnahmen, die sich immer wiederholenden Aufgaben könnten doch auch automatisch erledigt werden – so die Idee. Auf Grundlage dieser Anforderungen entwickelten die Experten der niederländischen Firma PROBOTIQ mit Hilfe von Sensortechnik einen vollkommen automatisch fahrenden Schlepper. Nach intensiver Prüfung verschiedener GPS -und Sensortechniken ist dann eine Kombination aus Gyroscopen, Lenkwinkel- und Geschwindigkeitssensoren zusammengestellt worden, um die genaue Position des Traktors zu erkennen. Mit dieser von PROBOTIQ entwickelten Technologie wurde dann ein Fendt Vario 200P ausgestattet. Die Wahl fiel auf diesen Schlepper, da dieser ein leichter und wendiger Traktor ist, der den Anforderungen eines Betriebes mit Sonderkulturen entspricht.

Teach and Playback

Das Prinzip beim automatischen Fahren ist die sogenannte „Teach and Playback“ Methode. Aufzeichnen und Wiedergeben ist die Grundlage dafür. Der Traktor fährt mit Fahrer über den Acker und „scant“ die zufahrenden Strecken im „Techmodus“ ein. Um einen Arbeitsgang aufzuzeichnen genügt es, die Aufnahmetaste zu drücken und die Arbeit dann wie gewohnt durchzuführen. Währenddessen zeichnet das Gerät alle Arbeitsschritte wie Fahraktivitäten, Lenkvorgänge, Gaspedaleinsatz, Anheben und Absenken von Anbaugeräten sowie Zu- und Abschaltung von z.B. Spritzgeräten sorgfältig auf. Diese Route wird dann im „Playbackmodus“ wieder abgespielt. Durch Drücken der Play- Taste werden die erlernten Funktionen und Arbeitsschritte abgerufen. Das PROBOTIQ „Teach and Play“ System wiederholt die aufgezeichneten Fahrmuster exakt und ohne Fahrpersonal, sooft wie es gewünscht wird. PROBOTIQ X-pert besitzt ausreichend Speicherkapazität, um hunderte Operations- und Fahrmuster aufzuzeichnen und zu speichern. Mit dem Touch Screen in der Schlepperkabine können alle Funktionen und Befehle erteilt werden. Die 3 D-Darstellung der Routen erfolgt im Display. Die Benutzerfreundlichkeit ist hoch und die Handhabung des Systems sehr einfach. PORBOTIQ X-pert benutzt hochpräzise RTK Korrektursignal sowie hochpräzise GPS Empfänger, die beste Positionsergebnisse garantieren.
AgE/RWZ
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