Die Produktion soll im Januar 2016 beginnen. Zu diesem Zeitpunkt wird außerdem eine Dosenabfüllanlage für Hopfenextrakt installiert sein. Dadurch, dass hier zukünftig Hopfen sowohl zu Pellets verarbeitet als auch zu Ballen („Ballots“) verpackt sowie als Extrakt abgefüllt werden kann, wird der Standort Tettnang ab 2016 für die Hopfenverarbeitung in Deutschland einmalig sein.
Das neue Werk stellt eine Erweiterung des bereits existierenden Standorts in Tettnang dar. Bisher wird hier der angelieferte Hopfen erfasst, gereinigt, nachgetrocknet und zertifiziert. Anschließend wird er zu Ballots verarbeitet. Abnehmer für die Ballots sind vor allem Craftbeer-Hersteller hauptsächlich aus Nordamerika, aber auch aus Europa, die Naturhopfen für ihre modernen Bierkreationen nutzen.
Grundsätzlich landet der größere Teil der Hopfenproduktion jedoch zu Pellets verarbeitet in der internationalen Brauindustrie. Dabei werden die Hopfendolden zuerst vermahlen und anschließend gepresst. In dieser Form ist das Naturprodukt länger haltbar und kann platzsparend gelagert werden.
„Da die Nachfrage nach Pellets weiterhin ungebrochen hoch ist, haben wir uns bei der
BayWa entschieden, ein eigenes Pelletwerk zu errichten. Die Wahl fiel auf Tettnang, weil wir hier bereits mit der Ballotsverpackung und unseren Kühlkapazitäten vor Ort sind“, erläutert dazu Anton Locher, Betriebsleiter bei der BayWa AG, die seit 2011 auch Hopfen aus der Hallertau (Bayern) verarbeitet und vertreibt.
Zukünftig könnten Kunden auf der ganzen Welt von einem Standort aus je nach Bedarf mit Pellets, Ballots oder Extrakt beliefert werden. Hauptabnehmer ist die Brauindustrie sowohl in Süddeutschland als auch aus den USA, Asien und Russland. Das neue Werk in Tettnang ist das dritte seiner Art in Deutschland. Der BayWa Standort wird jedoch in der Kombination Pelletwerk, Ballotsverpackung und Extraktabfüllung hierzulande einzigartig sein.
Im Pelletwerk in Tettnang plant die BayWa die Verarbeitung von rund 25 Tonnen Hopfen pro Tag. Die Kühlkapazitäten sollen auf 20.000 Ballen ausgeweitet werden. Außerdem wird ein neues Labor für Hopfenanalytik errichtet. Der Betrieb des neuen Werkes soll Anfang nächsten Jahres anlaufen. Der Vollbetrieb ist spätestens zur Ernte 2016 geplant. Bis dahin werden hier auch 15 neue Arbeitsplätze entstanden sein. (baywa)