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07.01.2007 | 11:15 | Narri, Narro 

«Häs» abgestaubt - Auftakt der Traditions-Fastnacht im Südwesten

Stuttgart/Stockach - «Narri, Narro»: Mit dem Abstauben der Narrengewänder und Masken hat am Dreikönigstag die schwäbisch-alemannische Fastnacht begonnen.

Narri Narro
(c) proplanta
Bis zum Aschermittwoch (21. Februar) haben damit in den Fastnachtshoch-burgen an Bodensee, Neckar-Alb und Donau sowie im Schwarzwald die Narren wieder das Regiment übernommen. Umzüge, Bälle und unzählige unterschiedliche regionale und lokale Veranstaltungen stehen in den kommenden Wochen auf dem Programm. «Narri, Narro» ist der meistgehörte Fastnachtsruf.

Anders als im Rheinland ist die Fastnacht im Südwesten vorwiegend traditionell geprägt und eher Straßen- als Saalfastnacht. Die Fastnachter sind in Zünften zusammengeschlossen. Dabei stehen die historischen Figuren der Stadt- oder Dorfgeschichte im farbenfrohen Häs oder Kleidle (Kostüm) sowie kunstvoll geschnitzten Larven oder Schemen (Masken) im Vordergrund.

Erster Höhepunkt des närrischen Treibens ist der «Schmotzige Dunschtig» (15. Februar) mit Erstürmung der Rathäuser, «Befreiung» der Schüler vom Unterricht sowie dem Narrenbaumsetzen. Der «Schmutzige Donnerstag» hat seinen Namen nicht vom Dreck, sondern von Schmutz oder Schmotz, was Schmalz bedeutet. Vor Beginn der Fastenzeit wurde viel Schmalzgebackenes gegessen.

An diesem hohen Fastnachtsfeiertag im Februar tagt stets das «Stockacher Narrengericht», das seit Jahrzehnten Spitzenpolitikern aus Bund und Land den Prozess macht. In diesem Jahr sitzt Baden-Württembergs Regierung-schef Günther Oettinger (CDU) auf der Anklagebank des 1351 gegründeten satirischen Gerichts. Für seine «Missetaten» kann er von den närrischen Richtern zu einem oder mehreren Eimern Wein je 60 Litern verurteilt werden. (dpa)

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