„Damit geben Sie allen tiergerechten Haltungsformen in Deutschland – also der Bio-, Boden-, Freiland- und der neuen Kleingruppenhaltung – eine faire Chance“, schrieb der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut Born, an die Vorstandsmitglieder Josef Sanktjohanser und Dr. Eckhard Cordes. Er bot ihnen an, sich ein realistisches Bild dieser tiergerechten Haltungsform direkt vor Ort auf den Betrieben zu machen.
Wie Born betonte, sind die Eier aus der deutschen Kleingruppenhaltung nicht vergleichbar mit der herkömmlichen Käfighaltung. Überlegungen in Teilen des Lebensmitteleinzelhandels, nur noch Eier aus Boden-, Freiland- und ökologischer Haltung zu vermarkten, bezeichnete er als vollkommen unbegründet, verbraucherfeindlich und marktfern. Vielmehr bestehe durch die Kleingruppenhaltung die Chance, einen möglichst großen Marktanteil der heimischen Erzeugung zu erhalten. Der Selbstversorgungsgrad bei Eiern liegt nur noch bei 67 Prozent. Nach Einschätzung Borns würden ansonsten Importe aus Ländern mit dominierender Käfighaltung die zu befürchtende größer werdende Lücke auf dem deutschen
Eiermarkt schließen und bewirken, dass doch weiterhin Eier aus dem hierzulande verbotenen Käfig in Deutschland verbraucht werden.
Für den Tierschutz sei die deutsche Kleingruppenhaltung ein großer Schritt nach vorne. „Wir stehen zu allen Haltungsformen, werben aber besonders für die Vorzüge der Kleingruppenhaltung beim gesundheitlichen Verbraucherschutz“, schrieb Born an den Lebensmitteleinzelhandel. Sollte die Haltungsform als Folge einer unsachlichen Debatte in Deutschland scheitern, wäre dem Tierschutz der vielzitierte Bärendienst erwiesen.
In der Kleingruppenhaltung wurden alle wissenschaftlichen Erkenntnisse zu größter Hygiene, zum optimalen Tierwohlfühlverhalten und zur Wirtschaftlichkeit berücksichtigt. Die in der Kleingruppe vorhandenen Lebensbereiche wie geschützter Nestbereich, Sitzstangen und Scharrfläche, die Raum für die natürlichen Bedürfnisse der Hennen bieten, zählen zu den erheblichen Vorteilen dieser neuen Haltungsform. Die mit der Kleingruppenhaltung in 10 Jahren Forschung entwickelte optimale Gruppengröße von 30 bis 60 Legehennen erweitert den Bewegungsraum, fördert zugleich ein friedliches Miteinander der Hennen und vermindert so die Gefahr von schmerzhaftem Federpicken und Kannibalismus.
Die Kleingruppenhaltung hat als einzige Haltungsform auch den hygienischen Vorteil, dass die Tiere von ihren Exkrementen getrennt gehalten werden. Dies fördert die Gesundheit der Hennen und bietet dem Frischeprodukt Ei optimalen Schutz. (DBV)