Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
19.12.2008 | 11:05 | DBV-Generalsekretär sieht Kleingruppenhaltung als Chance 

Bauernverband lobt REWE und Metro

Berlin - Es sei sehr erfreulich, dass die Einzelhandelsunternehmen REWE und Metro der Klein­gruppenhaltung bei Legehennen positiv gegenüberstehen.

Hühner
(c) proplanta
„Damit geben Sie allen tiergerechten Haltungsformen in Deutschland – also der Bio-, Boden-, Freiland- und der neuen Kleingruppen­haltung – eine faire Chance“, schrieb der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut Born, an die Vorstandsmitglieder Josef Sanktjohanser und Dr. Eckhard Cordes. Er bot ihnen an, sich ein realistisches Bild dieser tiergerechten Haltungsform direkt vor Ort auf den Betrieben zu machen.

Wie Born betonte, sind die Eier aus der deutschen Kleingruppenhaltung nicht vergleichbar mit der herkömmlichen Käfighaltung. Überlegungen in Teilen des Lebensmitteleinzel­handels, nur noch Eier aus Boden-, Freiland- und ökologischer Haltung zu vermarkten, bezeichnete er als vollkommen unbegründet, verbraucherfeindlich und marktfern. Vielmehr bestehe durch die Kleingruppenhaltung die Chance, einen möglichst großen Marktanteil der heimischen Erzeu­gung zu erhalten. Der Selbstversorgungsgrad bei Eiern liegt nur noch bei 67 Prozent. Nach Einschätzung Borns würden ansonsten Importe aus Ländern mit dominierender Käfig­haltung die zu befürchtende größer werdende Lücke auf dem deutschen Eiermarkt schließen und bewirken, dass doch weiterhin Eier aus dem hierzulande verbotenen Käfig in Deutsch­land ver­braucht werden.

Für den Tierschutz sei die deutsche Kleingruppenhaltung ein großer Schritt nach vorne. „Wir stehen zu allen Haltungsformen, werben aber besonders für die Vorzüge der Klein­gruppenhaltung beim gesundheitlichen Verbraucherschutz“, schrieb Born an den Lebensmitteleinzelhandel. Sollte die Haltungsform als Folge einer unsachlichen Debatte in Deutschland scheitern, wäre dem Tierschutz der vielzitierte Bärendienst erwiesen.

In der Kleingruppenhaltung wurden alle wissenschaftlichen Erkenntnisse zu größter Hygiene, zum optimalen Tierwohlfühlverhalten und zur Wirtschaftlichkeit berücksichtigt. Die in der Kleingruppe vorhandenen Lebensbereiche wie geschützter Nestbereich, Sitz­stangen und Scharrfläche, die Raum für die natürlichen Bedürfnisse der Hennen bieten, zählen zu den erheblichen Vorteilen dieser neuen Haltungsform. Die mit der Kleingruppen­haltung in 10 Jahren Forschung entwickelte optimale Gruppengröße von 30 bis 60 Lege­hennen erweitert den Bewegungsraum, fördert zugleich ein friedliches Miteinander der Hennen und vermindert so die Gefahr von schmerzhaftem Federpicken und Kanniba­lismus.

Die Klein­gruppenhaltung hat als einzige Haltungsform auch den hygienischen Vorteil, dass die Tiere von ihren Exkrementen getrennt gehalten werden. Dies fördert die Gesundheit der Hennen und bietet dem Frischeprodukt Ei optimalen Schutz. (DBV)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut