(c) proplanta Ein Fast-Food-Restaurant in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad präsentierte soeben den ersten Burger, für den das Fleisch junger Kamele verwendet wird. "Es ging darum, etwas Neues zu erfinden. Saudis lieben Kamelfleisch", so Saleh Quwaisi, Besitzer des Restaurants Local Hashi Meals. Die ersten Reaktionen der Kunden verliefen einhellig positiv und auch Experten schätzen den Markt für das neue Produkt als sehr groß ein. "Saudis sind sehr offen für neue Menükombinationen und schätzen die Qualität lokaler Fleischspezialitäten", so Walid Sanchez, Direktor der saudischen Dining-Plattform sufrati.
Neben Saudi-Arabien hat bisher auch Australien begonnen, Kamele in Hamburger zu verpacken. Darüber hinaus ist die Verarbeitung zu Würsten oder als Grillfleisch im Kommen. "Kamel schmeckt ähnlich wie Rind, ist jedoch mit bloß 1,9 Gramm Fett pro 100 Gramm extrem mager und hat zudem weniger Cholesterin", erklärt der australische Wüstenforscher Murray McGregor im pressetext-Interview. Schon seit 50 Jahren sei der Kamelverzehr in manchen Gegenden Australiens bekannt, durchgesetzt habe er sich jedoch bisher nicht. "Erst langsam bildet sich hier eine kleine Kamelfleisch-Industrie, die den heimischen Markt versorgt und auch in den Mittleren Osten exportiert."
Besonders sei Kamelfleisch jedoch aus Gründen des Umweltschutzes zu empfehlen - zumindest in Australien. "Kamele sind die neue Hasenplage Australiens. Sie fressen die Vegetation kahl und nehmen somit anderen, einheimischen Tieren die Nahrungsgrundlage, trampeln über heilige Orte der Aborigines und verschmutzen Wasserlöcher in der Wüste", so McGregor. Wurden Kamele in früheren Zeiten für den Wüstentransport importiert, geriet ihre Vermehrung mit der Zeit außer Kontrolle. "Etwa eine Million wilde Kamele leben derzeit in Australien, vor allem in sehr entlegenen Gebieten", betont der Kamelexperte. Der hohe Aufwand für die Jagd der Tiere stelle das einzige Problem für die Kamelfleisch-Gewinnung in Australien dar. (pte)
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