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28.11.2009 | 16:13 | Heimische Christbäume 

Tiroler Christbäume im Zeichen von Regionalität und Klimaschutz

Wien - Traditionen sind wichtige Bestandteile unserer Gesellschaft. Gerade zur Adventzeit und zu Weihnachten werden diese besonders hoch gehalten.

Tiroler Christbäume im Zeichen von Regionalität und Klimaschutz

Jährlich werden in Tirol rund 160.000 Christbäume aufgestellt. Mehr als drei Viertel davon sind Importware. Nicht selten kommen vermeintlich heimische Nadelbäume aus Dänemark, Schottland oder Ungarn. Lange Transportwege und Massenkultivierung hinterlassen bei diesen Bäumen ihre Spuren. Wer schon einmal einen heimischen Baum für sich entdeckt hat, kennt den Unterschied. Im waldreichen Land Tirol setzt man auf den erkennbaren Qualitätsbeweis: der Tiroler Christbaum als Markenzeichen, das nur an ausgewählte Produzenten vergeben wird. Auf der rot-weißen Schleife ist neben dem Logo auch der jeweilige Produzent ersichtlich. Denn die Tiroler Christbaumzüchter bürgen mit ihrem Namen für die hohe Qualität der Bäume. Regionalität wird also auch bei weihnachtlichen Festbäumen groß geschrieben. Doch nicht nur die Qualität ist ein Kaufkriterium. Klimaschutz wird ein immer stärkeres Schlagwort unserer Zeit. Tiroler Christbäume haben kurze Transportwege und verursachen daher keine unnötigen Emissionen. Während des Wachstums verbraucht ein Hektar Christbaumkultur über einem Zeitraum von zehn Jahren 95 bis 143 Tonnen Kohlendioxid. Ein Speicher, der bei nachhaltiger Produktion ständig gefüllt bleibt. Zusätzlich produzieren die Bäume im selben Zeitraum 70 bis 105 Tonnen Sauerstoff. Die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens wird verbessert. Das Kleinklima wird ausgeglichen und Staubpartikel aus der Luft gefiltert. Die Leistungen für die Allgemeinheit sind vielfältig.


Qualitätsbäume für das Fest aller Feste

Ganz entscheidend für ein ungetrübtes Weihnachtsfest ist die Frische der Bäume – und somit auch der Duft der Nadeln. Die heimischen Produzenten richten sich bei der Schlägerung nach der optimalen Mondphase. Dadurch behält der Baum besonders lange seine Frische. Die Tiroler Christbäume zeichnen sich durch natürlich bedingte Vielfalt aus. Neben der weit verbreiteten Nordmanntanne werden ausgefallene Arten wie Coloradotanne, Korktanne, Edeltanne oder Koreatanne angeboten. Von blauen bis dunkelgrünen, kleinen bis großen, schmalen bis breiten Bäumen findet jeder den passenden Baum.


Die hohe Kunst der Christbaumzucht

Was wäre Weihnachten ohne einen imposanten Christbaum voll glänzender Kugeln? Dass auch hier große Unterschiede liegen, ist vielfach unbekannt. Wuchsform, Größe und Haltbarkeit der Nadeln sind das um und auf. Bevor ein Baum geerntet werden kann, vergehen bis zu zwölf Jahre. Während dieser Zeit drohen zahlreiche Gefahren. Ungünstiger Spätfrost im Frühjahr genügt, um alle frischen Triebe absterben zu lassen. In den Sommermonaten können Schädlinge zu Schädigungen führen, im Winter fressen Mäuse die Rinde von den Stämmen. Für den Christbaumzüchter bedeutet jeder Schaden einen Zeitverlust von mindestens einem Jahr. Viel Arbeit bei der Korrektur der Bäume ist die Folge. Unsere heimischen Christbaumzüchter sind dennoch mit Enthusiasmus bei der Sache. (Bezugsquellen für den Tiroler Christbaum siehe www.weihnachtsbaum.at/tirol).


Kurzanleitung rund um den Christbaum

  • Vom Kauf des Baumes bis zum Weihnachtsfest sollte dieser im Netz und kühl aufbewahrt werden
  • Das Netz von unten nach oben aufschneiden
  • Danach einige Stunden stehen lassen damit sich die Äste senken können
  • Je kühler der Raum, desto länger die Haltbarkeit der Nadeln
  • Am besten stellt man den Baum in einen mit Wasser gefüllten Christbaumständer, kurz bevor der Baum in den Ständer gegeben, das Stammende neu beschneiden
  • Immer genügend Wasser in den Behälter gießen: ein zwei Meter hoher Baum benötigt bis zu zwei Liter Wasser pro Tag
  • Lebende Christbäume nicht länger als acht bis zehn Tage in einem beheizten Raum stehen lassen
  • Zur Entsorgung des Baumes nach Weihnachten Schmuck, Metallhacken und Lametta vom Baum entfernen (lk-oe)


Weiter regionale Bezugsquellen auch in Deutschland und der Schweiz finden Sie im Agrifinder unter www.agrifinder.com.

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