(c) proplanta Bei einem Besuch des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP) in Greifswald bezeichnete Merkel das im Aufbau befindliche Kernfusionsexperiment «Wendelstein 7-X» als «Projekt, mit dem Deutschland Fusionsgeschichte schreiben kann.» Noch sei das Ganze eine Grundlagenforschung ohne Gewissheit auf Erfolg. Es wäre aber fatal, sich der Kernfusion als eine Möglichkeit der Energiegewinnung zu berauben, sagte die Kanzlerin. Merkel sicherte dem Institut weitere Unterstützung zu.
Bei der Kernfusion wird analog zu den Prozessen auf der Sonne durch die Verschmelzung von Atomkernen Energie gewonnen. «Wenn wir erfolgreich sind, wird die Kernfusion dazu beitragen können, den Energiebedarf ab der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts zu decken», sagte der wissenschaftliche Direktor des Instituts, Günther Hasinger. Die Brennstoffe stünden in nahezu unbegrenzter Menge zur Verfügung. Im Jahr 2015 sollen in der rund 380 Millionen Euro teuren Großforschungsanlage in Greifswald die ersten Versuche beginnen.
Das Experiment «Wendelstein 7-X» soll beweisen, das derartige Kernfusionsanlagen zum Dauerbetrieb geeignet sind. In der Greifswalder Testanlage soll ein rund 100 Millionen Grad heißes Plasma erzeugt werden - Voraussetzung für die Verschmelzung der Atomkerne. Energie soll in dieser Anlage jedoch noch nicht gewonnen werden. Im französischen Cadarache wird derzeit im Staatenverbund von sieben Partnern, neben der EU sind das Russland, Japan, USA, Indien, China und Südkorea, bis 2018 mit dem ITER ein erster Testreaktor errichtet. (dpa)
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