In der restaurierten und denkmalgeschützten Villa „Reuter“ wurden die Dienststellen der beiden größten Naturschutzgebiete im Freistaat zusammengefasst. „Pünktlich zum internationalen Jahr der Biologischen Vielfalt haben wir damit ein effizientes Kompetenzzentrum für den Naturschutz in Sachsen geschaffen“, sagte der Minister zur Eröffnung.
Neben den modernen Arbeitsplätzen für bis zu zehn Mitarbeiter, ist in Königsbrück ein attraktives und behindertengerechtes Besucherinformationszentrum mit Infothek und Aktionsräume entstanden. Außerdem wird demnächst eine Dauerausstellung eröffnet. Die Schau informiert dann auf 120 Quadratmetern über die große
Artenvielfalt und den Schutz von Flora und Fauna sowie über die 100-jährige Militärgeschichte des Standortes. „Die Besucher sollen aber auch selbst aktiv werden. Das neue Informationszentrum ist ein optimaler Ausgangspunkt für Wanderungen und Rundfahrten mit dem Fahrrad durch die wunderschöne Heide“, betonte Kupfer.
Die Naturschutzgebietsverwaltung Königsbrücker Heide/Gohrischheide gehört zusammen mit dem Nationalpark Sächsische Schweiz sowie dem Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft zum 2008 gegründeten Amt für Großschutzgebiete des Staatsbetriebes Sachsenforst.
Die Königsbrücker Heide ist mit knapp 7.000 Hektar Sachsens größtes zusammenhängendes Naturschutzgebiet. Auf dem bis 1992 von den russischen Streitkräften als Truppenübungsplatz genutzten Gebiet leben heute mehr als 1.600 Tier- und Pflanzenarten. Davon stehen etwa 20 Prozent auf der Roten Liste. Die Königsbrücker Heide ist als Fauna-Flora-Habitat (FFH-Gebiet) und Vogelschutzgebiet Bestandteil des europäischen Schutzgebietsnetzwerks Natura 2000. Die rund 2.800 Hektar große „Gohrischheide und Elbniederterrasse Zeithain“ befindet sich nördlich von Riesa im Naturraum Elbe-Elster-Niederung. Beide Schutzgebiete wurden fast 100 Jahre lang militärisch genutzt. Heute kommen dort seltene Tierarten wie Elbebiber, Fischotter und viele Fledermausarten vor. (PD)