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23.07.2010 | 20:12 | Ozonkonzentration  

Umweltstaatssekretärin Kraege: Trotz hoher Temperaturen Ozonbelastung weiter rückläufig

Mainz - Trotz hoher Temperaturen und intensiver Sonneneinstrahlung ist die Ozonbelastung in diesem Jahr weiterhin gering.

Ozonbelastung
Gerade in den Sommermonaten wird Ozon, ein Gas, das aus drei Sauerstoffatomen besteht, vermehrt bodennah gebildet. Kraftfahrzeuge liefern trotz Katalysatortechnologie hierzu immer noch einen bedeutenden Beitrag. Seit den 90er Jahren ist die Ozonspitzenbelastung insgesamt zurückgegangen. Die erreichten Maximalwerte sind heute nicht mehr so hoch. Die Anzahl der Tage, an denen Schwelle zur Information der Bevölkerung von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter und die Alarmschwelle von 240 Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten wird, ist rückläufig. Hauptursache ist die weitere Verminderung der Emissionen an Vorläuferstoffen (Stickoxidverbindungen und Kohlenwasserstoffe), die für die Ozonbildung erforderlich sind. Der Ausstoß von Stickstoffoxiden ist seit 1990 um über 50 Prozent und der von Kohlenwasserstoffen um über 60 Prozent reduziert worden.

Umweltstaatssekretärin Kraege: „Diese Entwicklung ist das Ergebnis erfolgreich umgesetzter internationaler und nationaler Maßnahmen auf dem Gebiet der Luftreinhaltung. Dies betrifft sowohl den Bereich der Kraftwerke und der Industrie, aber auch den Verkehrsbereich und die privaten Haushalte.“

Wurden im Rekordsommerjahr 2003 beide Werte noch an 27 bzw. an 7 Tagen überschritten, ging die Häufigkeit dieser Ereignisse in den Jahren 2005-2009 ständig zurück. Seit 2007 wurde die Alarmschwelle bei der Ozonbelastung nicht mehr erreicht. Insgesamt war 2009 war das ozonärmste Jahr seit 1990. Durch die von sehr hohen Temperaturen begleiteten langen hochsommerlichen Wetterlagen wurden in 2010 wieder leicht erhöhte Konzentrationen gemessen. Allerdings ist selbst bei Temperaturen zwischen 35 und 40 Grad der Alarmschwellenwert nicht erreicht worden. 

Zur Vermeidung gesundheitlicher Belastungen bei erhöhter Ozonkonzentration gelten allgemeine umweltmedizinische Verhaltensempfehlungen für die Bevölkerung, nämlich größere körperliche Anstrengungen im Freien zu vermeiden. Zudem sollte bei Ozonwetterlagen vornehmlich in den Morgen- und Abendstunden gelüftet werden. Längere körperliche Anstrengungen sollten möglichst nicht in die Mittags- und Nachmittagsstunden gelegt werden. Emissionsverursachende Tätigkeiten wie Kurzstreckenfahrten oder die Verwendung von Lösemitteln sollten nach Möglichkeit vermieden werden.

Die Ozonkonzentrationen werden seit vielen Jahren in Rheinland-Pfalz an 18 von insgesamt 33 Messstationen des ZIMEN (Zentrales Immissionsmessnetz Rheinland-Pfalz) gemessen, ausgewertet und veröffentlicht. Informationen zum Thema Ozon und den aktuellen Luftmesswerten des ZIMEN finden Sie unter www.luft-rlp.de und auf den Fernsehtextseiten179 bis 184 des Südwestrundfunks. Prognosen für Rheinland-Pfalz und das gesamte Bundesgebiet können unter www.uba.de abgerufen werden. (PD)
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