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26.07.2010 | 19:15 | Folgen des Plastikmülls  

Katamaran aus Plastikflaschen in Sydney angekommen

Sydney - Ein Katamaran aus 12.500 Plastikflaschen ist nach erfolgreicher Pazifiküberquerung am Montag in der australischen Metropole Sydney eingetroffen. 

Katamaran aus Plastikflaschen in Sydney angekommen
Öko-Aktivist David de Rothschild steuerte die «Plastiki» nach 128 Tagen auf See am weltberühmten Opernhaus vorbei zum Anleger. Der Spross der britischen Bankiersfamilie wollte mit der Reise auf die verheerenden Folgen des Plastikmülls aufmerksam machen und für die Wiederverwertung des Materials werben.

«Jedes Stück Plastik, das seit der Erfindung 1909 produziert wurde, existiert noch, teils in kleinen Partikeln im Ozean», sagte Rothschild (31), Erbe der Bankendynastie, der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Das ist ein unnützes Problem, das wir ganz einfach loswerden können. Den Plastikbecher, die Plastiktüte, die Styrol-Kaffeebecher und Deckel - wir könnten alles sofort verbieten.»

Rothschild war mit seiner fünfköpfigen Crew in Sausalito in der Bucht von San Francisco in See gestochen. Die «Plastiki» - der Name erinnert an das Holzboot «Kon-Tiki», mit dem der norwegische Abenteurer Thor Heyderdahl 1947 über den Pazifik segelte - erzeugte ihre Energie mit Windturbinen und Solarzellen. Zwei Enkel von Heyerdahl waren an Bord. Die Crew benutzte eine kompostierende Toilette, sammelte Regenwasser und hatte am Mast einen Kräutergarten hängen. Die zwei Masten selbst waren aus Bewässerungsrohren aus Aluminium gebaut; der Klebstoff, der den Katamaran zusammenhält, wurde aus Cashewnüssen und Zucker gemixt.

Das Boot wird in Sydney auseinandergenommen, das Material recycelt. «Wir sind mehr als 1.000 Seemeilen von der Küste entfernt unter das Boot getaucht und haben die kleinen Sprenkel im Wasser gesehen», sagte Rothschild. Das seien keine Mikroorganismen, sondern Plastikfragmente gewesen, die frühestens nach 450 Jahren vollständig zersetzt werden. Wissenschaftler hatten schon vor Jahren im Pazifik eine riesige Plastikmüllhalde entdeckt, die mittlerweile doppelt so groß ist wie der US-Bundesstaat Texas. Im Atlantik gibt es ein ähnliches Müllfeld, mit bis zu 200.000 teils winzigen Plastikstücken pro Quadratkilometer. (dpa)
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