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19.04.2024 | 06:15 | Umweltverschmutzung 

Lemke hofft auf internationalen Durchbruch gegen Plastikmüll

Berlin - Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hofft auf einen baldigen Durchbruch im globalen Kampf gegen Plastikmüll.

Plastikmüll
Millionen Tonnen Plastik landen jedes Jahr im Meer. Auch in den Menschen sammelt sich Mikroplastik an. Deutschland drückt beim Kampf gegen die Verschmutzungskrise aufs Tempo. (c) proplanta
Vor der Fortsetzung internationaler Verhandlungen über ein globales UN-Abkommen gegen Plastikmüll im kanadischen Ottawa sagte Lemke am Donnerstag in Berlin, noch in diesem Jahr solle das Abkommen zum Abschluss gebracht werden. «Ich setze mich in den Verhandlungen für gute Ziele und mehr Tempo ein», sagte Lemke, die selbst nach Ottawa reist.

«Wir müssen dringend auf der ganzen Welt den Plastikeintrag in die Natur verringern und eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft fördern», so die Ministerin. Die Vermüllung von Ozeanen und Natur sei eine fundamentale Umweltkrise, die Tiere, Pflanzen, aber auch die Menschen in Gefahr bringe. Mikroplastik und Nanoplastik-Partikel seien überall im menschlichen Körper zu finden. «Wir müssen der Vermüllungskrise Herr werden, um uns zu schützen», mahnte Lemke.

Deutschland will möglichst verbindliche Regeln für den gesamten Lebenszyklus von Plastikprodukten erreichen, hieß es im Umweltressort. Auch Ansätze einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft spielen bei dem Abkommen eine Rolle. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau wird die Konferenz am Montag offiziell eröffnen.

Die Staaten wollen in Ottawa einen bestehenden Textentwurf für das Abkommen weiterentwickeln. Ende November/Anfang Dezember sollen die Verhandlungen im koreanischen Busan abgeschlossen werden. Im ersten Halbjahr 2025 soll der Text des Abkommens endgültig verabschiedet werden. Danach ist es an den einzelnen Staaten, die Vorgaben des UN-Abkommens in nationale Programme oder Gesetze zu übernehmen. Bei der dritten Verhandlungsrunde im vergangenen Herbst in Kenia waren die Vertreter der 170 teilnehmenden Staaten ohne Einigung auseinandergegangen.

Jedes Jahr gelangen weltweit nach Schätzungen zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen Plastik in die Ozeane und Meere. Die Menge der weltweit produzierten Kunststoffabfälle droht sich bis 2060 zu verdreifachen, wenn sich nichts verändert, wie eine OECD-Studie ergeben hatte. Die Kunststoffproduktion basiert vor allem auf Erdöl.
dpa
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