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24.09.2010 | 11:03 | Kritik wegen Mastkükenbrüterei 

Neue Vorwürfe wegen Tierquälerei gegen Ministerin

Hannover - Die Tierschutzorganisation Peta hat neue Vorwürfe wegen Tierquälerei gegen Niedersachsens Agrarministerin Astrid Grotelüschen (CDU) erhoben.

Küken
Mitglieder der Organisation präsentierten am Donnerstag in Hannover neue Filmaufnahmen von verendenden, kranken und toten Mastputen. Die Aufnahmen sollen Anfang September in zwei Mastbetrieben im Landkreis Cloppenburg aufgenommen worden sein, die von der Putenbrüterei der Familie Grotelüschen beliefert werden.

«Als ich heute Mittag die Namen der Landwirte erfahren habe, habe ich umgehend und persönlich das zuständige Veterinäramt eingeschaltet», erklärte Garlich Grotelüschen, Ehemann der Ministerin und Geschäftsführer der Mastputen-Brüterei Ahlhorn. «Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, so werden wir die betreffenden Betriebe nicht mehr mit Küken beliefern.» Unabhängig davon bat er bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg um Akteneinsicht.

Die gefilmten Ställe gehören den Angaben zufolge zu einem Mastbetrieb aus der Putenerzeugergemeinschaft Ahlhorn, an der die Putenbrüterei der Familie Grotelüschen 7,5 Prozent hält. Darüber hinaus werben die Mastbetriebe der Erzeugergemeinschaft offen damit, ihre Küken ausschließlich bei Grotelüschen zu beziehen und über die Marke Wiesenhof zu verkaufen.

Der damalige niedersächsische Ministerpräsident und heutige Bundespräsident Christian Wulff hatte Astrid Grotelüschen im April dieses Jahres in sein Kabinett geholt. Bis zum 31. Januar 2010 war sie im Unternehmen ihres Mannes beschäftigt.

Die CDU-Ministerin steht seit längerem wegen der familieneigenen Mastkükenbrüterei in der Kritik. Auslöser war ein Anfang August ausgestrahlter Fernsehbericht von «Report Mainz» über mögliche Tierschutz-Verstöße bei zwei Putenmästern in Mecklenburg-Vorpommern, zu denen der Betrieb von Grotelüschens Ehemann ebenfalls geschäftliche Beziehungen hat. (dpa)
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