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25.10.2010 | 07:32 | Praxis-Tipp 

Aktueller Rat zum Pflanzenbau: Bodenbearbeitung im Herbst

Dresden - Mit der Bodenbearbeitung im Herbst soll der Boden gelockert, eingeebnet und gekrümelt sowie Ernterückstände, Pflanzenbewuchs, Dünger usw. in die Ackerkrume eingemischt werden.

Praxis-Tipp
Die Notwendigkeit und die Art und Weise der Bodenbearbeitung ist davon abhängig, welche dieser Bearbeitungseffekte auch im Hinblick auf die nachfolgend eingesetzte Sätechnik erzielt werden sollen. Für das oberflächennahe Einmischen von Ernterückständen und Pflanzenbewuchs sowie für die Bodenkrümelung im Rahmen der Saatbettvorbereitung ist eine flache Bearbeitung bis max. 10 cm ausreichend, beispielsweise mit einer Kurzscheibenegge oder einem Flachgrubber. Zur tieferen Bearbeitung können Exaktgrubber oder Kombinationsgeräte (bestehend aus Grubber und Scheibeneggen) mit einer Tiefenführung über Räder innerhalb des Scharbereiches oder auch Schwergrubber eingesetzt werden.

Nach den Niederschlägen der letzten Wochen sind die Böden gut durchfeuchtet. Die Bearbeitung mit den vorgenannten Geräten sollte gut möglich sein, allerdings ist darauf zu achten, dass der Acker nicht zu nass ist. Sofern z. B. keine tieferen Fahrspuren zu beseitigen sind, empfiehlt sich eine flache Bearbeitung. Jeder Zentimeter an zusätzlicher Arbeitstiefe verursacht Mehrkosten durch den höheren Zugkraft- und Zeitbedarf. Bei feuchten Böden besteht im Falle eines Pflugeinsatzes die Gefahr einer Pflugsohlenverdichtung. Hier gilt es im Einzelfall abzuwägen, inwieweit mit einer nichtwendenden Bearbeitung die gleichen Effekte erzielt werden können.

Insbesondere bei feuchten druckempfindlichen Bodenbedingungen sollten die Traktoren zur Bodenbearbeitung mit gefügeschonenden Fahrwerken bzw. Bereifungen ausgestattet sein, wie beispielsweise durch den Einsatz von Breitreifen, von Zwillingsbereifung und durch Reifeninnendruckabsenkung. Diese Maßnahmen mindern den Bodendruck und den Schlupf. Weniger Schlupf reduziert die gefügeschädigende Scherung und Knetung des Bodens und senkt gleichzeitig den Kraftstoffbedarf bei der Bodenbearbeitung.

Quelle: M. Zimmermann, Dr. Schmidt / LfULG Dresden
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