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07.12.2010 | 19:15 | Katastrophale Wassersituation  
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Die Menschen und Betriebe im Hochwasser brauchen dringend echte Hilfe und keine Vertröstungen

Teltow / Ruhlsdorf - Die Delegierten der heutigen Verbandsklausurtagung des Landesbauernverbandes und seiner assoziierten Verbände in der HVHS am Seddiner See fordern das Land – in Anbetracht der katastrophalen Wassersituation im Oderbruch, an der Spree, der Neiße und der Elster- dringend zum Handeln auf!

Hochwasserhilfe in Brandenburg
Allein im Oderbruch waren seit Ende Juli 50.000 ha betroffen. Ganze Dörfer sind vernässt. Den Bürgern laufen die Häuser voll. Die Situation spitzt sich immer mehr zu. Bis jetzt sind allein in der Landwirtschaft Schäden von bis zu 30 Mio. € entstanden. Folgeschäden und weitere Ertragsausfälle für 2011 sind vorprogrammiert. In vielen betroffenen Betrieben ist bereits jetzt der Futtermangel für die Tiere im Winter absehbar.

Im System Oderbruch und in ganz Brandenburg sind die Gewässer 1. Ordnung jahrelang vernachlässigt worden und in einem schlechten Zustand. Das Wasser kann nicht abfließen. Die Landwirte und Kreisbauernverbände der betroffenen Regionen haben sich bereits im August mit praktikablen Vorschlägen an das LUA, das MIL und das MUGV gewandt und eine Lösung angemahnt. Bis heute ist außer Reden nichts geschehen! So muss z.B. der Querschnitt der Alten Oder dringend wieder in einen Zustand versetzt werden, der einen ordnungsgemäßen Wasserabfluss gewährleistet. Während beispielsweise bei Deichbrüchen – wie an der Elster geschehen - mittels THW und anderen Helfern Sofortmaßnahmen eingeleitet werden, wurde im Oderbruch aber nicht sofort und ebenso entsprechend intensiv gehandelt, sondern Maßnahmen für 2011 & 2012 angekündigt und die andauernde Flutung auf den Regen geschoben. Das Regenwasser hätte inzwischen längst über Hohensaaten abfließen können. Ist es aber nicht!

Entweder ist das LUA nicht fähig, die Lage entsprechend einzuschätzen oder es soll hier - wie viele Menschen im Oderbruch vermuten – unter dem Deckmantel der Geldknappheit eine „Renaturierung“ der Flächen zielgerichtet in Kauf genommen und über die Hintertür naturschützerische Ideen bedient werden. Egal ob Unfähigkeit oder mutwillige Täuschung, beides ist ein Schlag ins Gesicht der im Oderbruch arbeitenden und lebenden Menschen.

Der LBV fordert das Land auf, zu seiner Verantwortung zu stehen und erwartet dringend ein Bekenntnis zum Oderbruch und seinen Menschen. Der Schutz von Menschen und deren Eigentum ist eine hoheitliche Aufgabe. Die Sicherung der Lebensgrundlage muss Vorrang vor Naturschutzträumen haben. Zu lange wurden die Menschen und die Betriebe im Oderbruch durch Ministerin Tack und Prof. Freude mit leeren Worthülsen vertröstet. (LBV)
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Kommentare 
Karl-Paul schrieb am 08.12.2010 20:19 Uhrzustimmen(47) widersprechen(97)
Hinter richtig vermuteter Unfähigkeit steckt Arroganz und Kaltschnäuzigkeit der Verantwortlichen Renaturierer im LUA. Veröffentlichter Optimismus der Nebelkerzenwerfer von einer angeblichen "Entspannung" der Lage im Oderbruch zeigt Vorsatz in der Verschleierung der bekannten Tatsache, dass seit Anfang 2000 der Grundwasserspiegel im Oderbruch gewollt angehoben wurde. Wer ordnet denn in persona die Peilwerte der Entwässerungspumpwerke 1.Ordnung an?
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