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24.03.2011 | 23:37 | Solarstrom ist Zukunft? 

Solarworld-Chef Asbeck: Atomkraft hat keine Zukunft

Bonn - Der Vorstandschef von Solarworld, Frank Asbeck, sieht sich durch die Atomkatastrophe in Japan in seiner Zukunftsperspektive eines Solarzeitalters bestätigt.

Atomkraft
«Solarkraft ist langfristig die Energielösung.» Atomkraft sei letztlich «unbezahlbar», wenn die Folgekosten miteinbezogen würden, sagte Asbeck am Donnerstag in Bonn. Das zeige sich jetzt auch in Japan. Er erwarte nicht, dass die sieben nun in Deutschland abgeschalteten älteren Meiler noch einmal ans Netz gingen. Dies sei aus Sicherheitsgründen nicht denkbar. Asbeck gilt als einer der wichtigen Sonnenenergie-Fürsprecher, dessen Rat auch von der Bundesregierung gefragt ist.

Die Abschaltung hierzulande sei erfolgt, ohne dass es Engpässe bei der Versorgung gegeben habe, sagte der Chef des Photovoltaikunternehmens. «Keiner hat's gemerkt.» Bis 2020 könnten auch die dann noch laufenden Atomkraftwerke in Deutschland allein durch Sonnenenergie ersetzt werden. Dann könnten - bei weiter kontinuierlichem Zubau - bereits 20 Prozent der Stromerzeugung allein durch Sonnenkraft auf deutschen Dächern gedeckt werden. «Das zeigt das Potenzial der Solarenergie.» Derzeit steuere die Solarenergie insgesamt rund drei Prozent zur Stromversorgung bei. Die Vorteile der Sonnenenergie lägen auf der Hand, es gebe nur Technikkosten: «Jeder, der ein Dach hat, kann seinen Strom selbst produzieren.»

Die Preise für Sonnenenergie würden weiter sinken, erwartet Asbeck. Solarstrom werde bei allgemein steigenden Strompreisen immer günstiger für die Kunden. Solarworld werde die auch in diesem Jahr - durch politische Beschlüsse - weiter zu erwartenden Senkungen bei der Einspeisevergütung für regenerative Energien bewältigen und weiter zulegen können. Unterm Strich schätzte Asbeck die Reduzierung der Vergütung im Gesamtjahr auf etwa 15 Prozent.

Der Solarboom in Deutschland und ein kräftig gestiegenes Auslandsgeschäft bescherten Solarworld im Jahr 2010 einen Rekordumsatz. Die Erlöse stiegen nach am Donnerstag vorgelegten endgültigen Zahlen im Vergleich zu 2009 um knapp 29 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Fast 60 Prozent der Umsätze des TecDax-Unternehmens kamen aus dem Ausland, 2009 waren es nur knapp 30 Prozent. Der Überschuss legte nach einem Einbruch 2009 um 48 Prozent von 59 auf 87 Millionen Euro zu. Ausgeschüttet werden soll eine Dividende von 19 Cent je Aktie, im Vorjahr gab es 16 Cent.

Solarworld sei global gut aufgestellt und auch gerüstet, um sich gegen die aufkommende Konkurrenz aus China zu behaupten, sagte Asbeck. Der Standort Deutschland sei zwar um etwa 10 Prozent teurer, aber die Module von Solarworld seien sicherer, qualitativ besser und auch langlebiger, außerdem biete Solarworld den Kunden die bessere Systemtechnik und Problemlösung. (dpa)
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