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27.09.2011 | 08:50 | Aktueller Rat zum Pflanzenbau 

Bodenuntersuchung oder Humusbilanzierung?

Dresden - Dem Humus bzw. der organischen Substanz des Bodens werden vielfältige Aufgaben zugeschrieben. Sowohl physikalische, chemische als auch biologische Eigenschaften der Bodenfruchtbarkeit werden davon betroffen.

Praxis-Tipp
Durch einen guten Versorgungsgrad werden deutliche Wirkungen auf die Lagerungsdichte, das Porenvolumen und die Aggregatstabilität des Bodens bewirkt, so dass sowohl die Tragfähigkeit und Erosionsanfälligkeit als auch die Wasserinfiltration und die nutzbare Feldkapazität z. T. deutlich verbessert werden. Durch eine stetige Zufuhr an frischer organischer Substanz wird ein erhöhter Humusumsatz gewährleistet, wodurch das Bodenleben ansteigt, was z. B. durch einen erhöhten Regenwurmbesatz sichtbar wird. Durch den erhöhten Umsatz erfolgt eine verstärkte Mineralisation und Freisetzung an Nährstoffen, wovon besonders die Fruchtbarkeit und Ertragsfähigkeit der leichten Böden sowie Anbauverfahren des ökologischen Landbaus profitieren können.

Zur Kontrolle der Humusversorgung sind Bodenuntersuchungen in diesem Fall nicht das richtige Mittel, da auch bei jährlichen Analysen auf Grund der hohen Schwankungsbreite und relativ langsamen Veränderungen der Humusgehalte erst nach 10 Jahren ein einigermaßen sicherer Trend abgeleitet werden kann. Daher haben Methoden der Humusbilanzierung in letzter Zeit verstärkte Aufmerksamkeit erlangt. Hiermit können zu erwartende Veränderungen der Humusgehalte des Bodens direkt aus dem Versorgungsgrad mit organischer Substanz und der aktuellen Bewirtschaftung der Ackerflächen abgeleitet werden.

Die zur Verfügung stehenden Methoden sind in der Regel relativ einfach aufgebaut, erfordern lediglich leicht verfügbare Input-Daten, die aus gewöhnlichen Schlagdateien entnommen werden können. Für den praktischen Einsatz geeignete Verfahren können zur manuellen Berechnung aus dem Internet entnommen werden oder mit Hilfe des Programms BEFU am Personalcomputers angewendet werden: www.landwirtschaft.sachsen.de/befu


Quelle: Dr. Kolbe / LfULG Dresden
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