(c) proplanta Im Einkauf erwarteten die Händler wie schon 2011 deutlich höhere Preise, die in Teilen auch an die Verbraucher weitergereicht werden könnten, sagte der Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbands HDE, Stefan Genth, am Mittwoch. «Verteuerungen können möglich sein.»
Grund seien vor allem die gestiegenen Preise für Zucker, dem wichtigsten Rohstoff für die Süßwarenindustrie. Auch Mehl, Mandeln und Haselnüsse sind nach Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) teurer geworden.
Probleme bereiteten der Industrie 2011 das Kakaoexportverbot während des Machtkampfs in der Elfenbeinküste.
Der Händlerseite machten besonders die ungewöhnlich warmen Temperaturen im Frühling und Herbst und die warme Vorweihnachtszeit zu schaffen. Weil Verbraucher bei Hitze seltener zu Süßem greifen, mussten die Händler in dieser Zeit Umsatzverluste hinnehmen. Schwierig gestaltete sich etwa das Geschäft mit Lebkuchen und Spekulatius vor Weihnachten, sagte Tobias Bachmüller, der stellvertretende Vorsitzende des BDSI.
Die Hersteller steigerten ihren Inlandsumsatz trotz des untypischen Wetters um leichte 0,4 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro, während die Absatzmenge auf knapp 2,6 Millionen Tonnen sank.
Der Export von Süßigkeiten entwickelte sich wie schon 2010 positiv. Er stieg um etwa 5 Prozent auf gut 1,7 Millionen Tonnen.
Damit wandert fast jede zweite Tonne deutscher Süßwaren mittlerweile ins Ausland. Die meisten Schokoladen, Backwaren und Knabbereien werden nach Europa exportiert. Auch in den USA und der Schweiz sind Süßigkeiten aus Deutschland beliebt.
Insgesamt produzierte die Branche knapp 3,8 Millionen Tonnen Süßwaren im Wert auf 12,8 Milliarden Euro (plus 2,1 Prozent. Für das kommende Geschäftsjahr hofft der Süßwarenhandel, dass die Olympischen Spiele in London und die Fußball-EM die Menschen zu Knabberei-Käufen anregen werden.
In Köln beginnt an diesem Sonntag die Internationale Süßwarenmesse. Auf der Fachmesse zeigen rund 1.400 Aussteller aus 65 Ländern ihre Neuheiten. Etwa ein Drittel der rund 33.000 Besucher kommen aus Deutschland. (dpa)
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