Die deutsche Süßwarenindustrie sieht diese Entwicklung vor dem Hintergrund „schwieriger Zeiten“ dennoch als Erfolg. (c) proplanta
2022 wurde noch ein Zuwachs von 2 Prozentpunkten verzeichnet. Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI), Dr. Carsten Bernoth, wies am Mittwoch (8.3.) in Bonn darauf hin, dass sich der Anteil 2011 auf nur etwa 3% belaufen habe. Vor diesem Hintergrund habe die Branche unter dem Strich und auch in schwierigen Zeiten beachtliche Fortschritte gemacht.
Zertifizierung hilft Kleinbauern
Die Bemühungen der Industrie konzentrieren sich laut BDSI vor allem auf die Verbesserung der Lebensbedingungen der Kleinbauern in Westafrika. Durch eine Vielzahl von Projekten und Programmen unterstützten deutsche Süßwarenhersteller die Bauern dabei, ihr Einkommen zu erhöhen, den Anbau nachhaltiger zu gestalten und ökologische Standards zu wahren, etwa durch den Schutz der Umwelt und die Bekämpfung von Entwaldung. Ein wichtiger Baustein sei die Zertifizierung von Kakao, für die die Kleinbauern eine zusätzliche Unterstützung durch die Süßwarenunternehmen - unabhängig vom Marktpreis - erhielten.
Unterdessen legte der Kakaopreis an der Terminbörse in New York in den vergangenen Monaten kräftig zu. Der Future auf Ware mit Fälligkeit im Juli 2024 erreichte in der zweiten Aprilhälfte ein Rekordniveau von 11.461 $/t (10.668 Euro). Zwar gab das Papier bis zum Mittwoch gegen 16.00 Uhr hiesiger Zeit (8.3.) auf 8.610 $/t (8.014 Euro) nach; das war aber immer noch gut drei Mal so viel wie vor Jahresfrist. Wann und in welcher Höhe der Preis bei den Kakaobauern ankommt, richtet sich nach den jeweiligen Marktsystemen in den Ursprungsländern, die entweder direkt an die Weltmarktpreise gekoppelt sind oder staatlich festgesetzte Preise vorsehen.