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27.01.2012 | 07:32 | Gentechnik 

Wissenschaftler halten Bt-Mais für sicher

Berlin - Wissenschaftler zogen auf dem ErlebnisBauernhof der Grünen Woche in Berlin am 24.1. ein eindeutiges Resümee: Der gentechnisch veränderte Bt-Mais ist so sicher wie herkömmlicher Mais.

Maisfeld
(c) proplanta
Er sei sogar besser geeignet, die Artenvielfalt auf dem Feld zu schützen und sein Anbau könne helfen, Bodenerosion zu vermeiden. Dies ist ein Ergebnis von Forschungsprojekten zum Umweltverhalten von gentechnisch veränderten Pflanzen, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in den letzten 25 Jahren gefördert wurden.

Bei einer Podiumsdiskussion unterstrichen Dr. Stefan Rauschen von der Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen und Prof. Dr. Joachim Schiemann, Leiter des Instituts für die Sicherheit biotechnologischer Verfahren bei Pflanzen des Julius Kühn-Institutes, dass bei keiner der bisher untersuchten gentechnisch veränderten Pflanzen schädigende Effekte auf die Umwelt gefunden wurden.

Petra Steiner-Hoffmann, Ministerialdirigentin beim BMBF, findet, dass sich die Investitionen des BMBF in diese Forschung gelohnt haben. Bis heute habe das BMBF mit mehr als 100 Millionen Euro über 300 Vorhaben gefördert, davon allein 120 Projekte zur Sicherheitsbewertung gentechnisch veränderter Pflanzen. Allerdings müssten die Forschungserkenntnisse von der Gesellschaft stärker gewürdigt werden.

Das Bundesforschungsministerium jedenfalls will in Anbetracht der nachgewiesenen Sicherheit von gentechnisch veränderten Pflanzen weiterhin diese Technologie fördern und tritt für Forschungsfreiheit und Technologieoffenheit ein.

Prof. Schiemann wies darauf hin, dass die biologische Sicherheitsforschung in Deutschland die verantwortungsvolle Nutzung von Grüner Gentechnik in anderen Ländern unterstützt. Nicht zuletzt durch die Forschungsförderung des BMBF würde die Sicherheitsbewertung von gentechnisch veränderten Pflanzen auch auf internationaler Ebene verbessert.

Deutsche Experten engagieren sich dazu in Organisationen wie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Mittlerweile nutzen 15 Millionen Landwirte weltweit gentechnisch veränderte Pflanzen, 90 % davon in Entwicklungsländern.

Die Teilnehmer äußerten die Sorge, dass das gentechnikfeindliche Klima in Deutschland zur weiteren Abwanderung von Spitzenforschern führen könnte. „Die Grüne Gentechnik wurde in den 80er Jahren in Deutschland erfunden“, so Prof. Schiemann, jetzt würden aber viele Wissenschaftler auch wegen des Risikos von Feldzerstörungen dieses Forschungsfeld verlassen.

So sei es auch erklärlich, dass sich nur noch wenige Nachwuchswissenschaftler für die Grüne Gentechnik interessieren würden, so Rauschen. Damit sei Deutschland dabei, international den Anschluss auf diesem Forschungsgebiet zu verlieren.

Der ErlebnisBauernhof in Halle 3.2 der internationalen Grünen Woche ist eine gemeinsame Initiative des Deutschen Bauernverbandes (DBV), des Vereins information.medien.agrar (i.m.a) und der FNL, die den ErlebnisBauernhof federführend koordiniert. Über 50 weitere Partner sind beteiligt.

Die Landwirtschaftliche Rentenbank unterstützt den ErlebnisBauernhof, agrarheute.com ist offizieller Medienpartner. Die Veranstaltungstechnik des ErlebnisBauernhofes wird gefördert von der audio+frames Veranstaltungstechnik GmbH. Weitere Informationen sind verfügbar unter: http://www.fnl-erlebnisbauernhof.de (fnl)
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Kommentare 
Radovin Zips schrieb am 27.01.2012 16:03 Uhrzustimmen(117) widersprechen(160)
Seltsam, seltsam, wo sich die Rädelsführer aus dem Forum von Transgen so wiederfinden. Grüne Woche Berlin, Lüsewitz... Dem Dr. Stefan Rauschen habe ich nie ein Wort geglaubt. Warum sollte ich das jetzt ändern? Fakten liefert er nach wie vor nicht, nur Gerede um den heißen Brei.
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