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25.07.2012 | 11:00 | Verbraucherpreise 

Kaufkraft in Westdeutschland seit 20 Jahren unverändert

Köln - Drei Minuten Arbeiten für eine Flasche Bier: Für westdeutsche Arbeitnehmer gilt das heute genauso wie vor 20 Jahren.

Einkauf
(c) proplanta
Nach Angaben des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) sind Nettolöhne und Warenpreise seit 1991 im gleichen Verhältnis zueinander gestiegen.

Wie das Institut am Dienstag mitteilte, bekam 2011 ein Arbeitnehmer für die geleistete Arbeitsstunde netto 45 Prozent mehr Lohn als vor 20 Jahren. Die Warenpreise seien im selben Zeitraum um 43 Prozent geklettert. Arbeitnehmer müssen dementsprechend für einen identischen Warenkorb heute genauso lange arbeiten wie zu Beginn der 1990er Jahre.

Anders verhält es sich für ostdeutsche Arbeitnehmer. Bei ihnen sei die Kaufkraft in den vergangenen zwei Jahrzehnten um 21 Prozent gestiegen, sagte ein Institutssprecher. Seit der Wiedervereinigung hätten sich die Entgelte in Ostdeutschland fast verdoppelt, die Preise für Waren und Dienste seien um knapp 70 Prozent gestiegen - und damit weniger stark. Die Löhne und Gehälter seien im Osten aber immer noch deutlich niedriger als im Westen.

Lebensmittel hat der teils als «Teuro» verschriene Euro laut der Studie nicht teurer gemacht. Eine Flasche Kölsch erfordere damals wie heute den Gegenwert von drei Arbeitsminuten an der Werkbank oder im Büro. Je nach Konsumverhalten seien Produkte auch günstiger geworden: Für ein Schweinekotelett reichten pro Kilo Fleisch statt 36 Minuten bereits 30 Minuten Arbeit.

Auch Alltagsgüter wie Kleidung seien durch einen vergleichsweise geringeren Preisanstieg schneller verdient als im Jahr 1991. Allein mit dem Benzinpreis konnten die Löhne und Gehälter nicht mithalten, wie das IW einräumt: Für eine Tankfüllung musste 2011 fast zwei Stunden länger gearbeitet werden als zwanzig Jahre zuvor. (dpa) 
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