Risiken werden häufig unterschätzt. (c) proplanta
Dabei schlägt nicht nur die Anzahl der Unfälle, sondern auch die Schwere der Verletzungen zu Buche. Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) mahnt daher zu besonderer Vorsicht bei diesen Arbeiten.
Unfälle bei der Obstbaum- und Gehölzpflege passieren vor allem in kleineren Unternehmen. „Hier gibt es einen erheblichen Nachholbedarf in puncto Sicherheit“, sagt SVLFG-Vorstandsvorsitzender Arnd Spahn. Dagegen verzeichnet der Profibereich seit Jahren einen positiven Trend. Der zunehmende Technikeinsatz mit Hubarbeitsbühnen und kraftbetriebenem Schnittwerkzeug sorgt dort nicht nur für eine höhere Wirtschaftlichkeit, sondern auch für mehr Sicherheit. Wer seine Obstbäume und Gehölze hingegen nebenbei schneidet, ist gleich mehreren Risikofaktoren ausgesetzt. Oft werden Leiter, Astsäge oder Astschere universell eingesetzt – ungeachtet der Höhe und der Art des Baumes, des Geländeverlaufs und der äußeren Bedingungen.
Wird zudem unterlassen, die Leiter zu sichern und die Werkzeuge zu schärfen, ist ein Unfall beinahe vorprogrammiert. Um die Leiter weniger umsetzen zu müssen, wird häufig im Hochstammbereich versucht, möglichst alle erreichbaren Äste zurückzuschneiden. Nicht selten werden dabei die eigenen Fähigkeiten überschätzt. Schlechte körperliche Verfassung, Schnee, gefrorener Boden und Kälte können die Arbeiten zusätzlich erschweren und das Unfallrisiko erhöhen.
Unfälle bei der Obstbaum- und Gehölzpflege sind selten Bagatellunfälle. Die Betroffenen ziehen sich zumeist schwere Verletzungen mit gravierenden Folgeschäden zu. Solche Unfälle sind vermeidbar. Voraussetzung ist, dass die wichtigsten Regeln beachtet werden.
- Möglichst vom Boden aus mit Teleskopsägen/-scheren arbeiten
- Gegebenenfalls Hubarbeitsbühnen einsetzen
- Nur geeignete und unbeschädigte Leitern nutzen und diese sichern (Leitergurt)
- Leiter möglichst oft umsetzen
- Nie in den Baum steigen
- Stets scharfes und gut gewartetes Werkzeug verwenden
- Niemals Motorsägen auf Leitern einsetzen
- Sichere Schuhe und geeignete Kleidung tragen
- Ganz wichtig: Nie den Respekt vor der Tätigkeit verlieren
Quelle: SVLFG