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25.05.2015 | 16:56 | Wassergüte 

Saubere Strände und beste Wasserqualität

Schwerin - Noch kühl, aber sauber: Die Badeseen in Mecklenburg-Vorpommern und die Küstengewässer der Ostsee weisen eine überwiegend erstklassige Wassergüte auf.

Badezeit Wassergüte
Millionen Gäste besuchen im Sommer Mecklenburg-Vorpommern, um einen unbeschwerten Badeurlaub zu verleben. Sie erwarten saubere Strände und beste Wasserqualität. Auskunft dazu gibt eine digitale Karte. (c) proplanta
Damit können sich Feriengäste und Einheimische auch in diesem Jahr auf weitgehend ungetrübten Badespaß freuen, sagte Sozialministerin Birgit Hesse (SPD) am Mittwoch bei der Vorstellung der neuen Badewasserkarte in Schwerin. Ein dichtes Kontrollnetz sorge dafür, dass mögliche Beeinträchtigungen der Wasserqualität rasch erkannt und Badegäste umgehend informiert werden.

Während der Badesaison werden an 495 Badestellen regelmäßig Wasserproben genommen und überprüft. Im Vorjahr waren 441 der Badegewässer als ausgezeichnet und 35 als gut eingestuft worden. Neun Strände erhielten das Qualitätsurteil ausreichend, vier mangelhaft. Beim Klick auf den jeweiligen Strand bekommt der Interessent Informationen sowohl zur Wasserqualität als auch zu den Serviceangeboten dort.

Auch bundesweit müssen sich Badegäste kaum sorgen. Die allermeisten Badestellen in Deutschland (97,6 Prozent) erfüllten im vergangenen Jahr bei der Wasserqualität die europäischen Mindeststandards. Der Großteil der untersuchten 2.290 Badeplätze wies bei Proben sogar gute bis ausgezeichnete Werte auf, geht aus dem Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA) hervor, der am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Nach Angaben von Heiko Will, Direktor des Landesgesundheitsamtes in Rostock, werden in Mecklenburg-Vorpommern seit Anfang Mai Wasserproben genommen. Für eine Vielzahl der offiziellen Badestrände lägen bereits aktuelle Messwerte vor und seien auch in die Karte eingetragen. Kontrolliert werde im vierwöchigen Turnus vor allem auf Darmbakterien. Grenzwertüberschreitungen seien meist örtlich und zeitlich beschränkt und meist auf Vogelkot oder Einträge aus der Landwirtschaft zurückzuführen.

Nach dem tragischen Tod eines Badegastes, der im Vorjahr an einer Vibrionen-Infektion gestorben sei, hätten sich Gesundheitsamt und Ministerium zu einer gezielten Aufklärungskampagne zu den Gefahren durch diese Bakterien, durch sogenannte Blaualgen sowie durch Nesselquallen entschlossen. Dazu würden vor allem in Badeorten Informationsflyer ausgelegt. «Die Gefahren sind sehr überschaubar, Risiken bestehen insbesondere für Menschen mit Vorerkrankungen. Wichtig ist aber, dass man bei ersten Symptomen zum Arzt geht», erklärte Will.

Der Bau neuer Kläranlagen und schärfere Vorschriften für den Düngemitteleinsatz in der Landwirtschaft haben seit 1990 für spürbar saubereres Wasser im Nordosten gesorgt. Problematisch ist weiterhin die Algenblüte im Sommer. Bei auflandigem Wind werden auf der Ostsee Teppiche der Giftstoffe produzierenden Blaualgen in Strandnähe gespült. Bei Kontakt kann es zu Hautreizungen, beim Verschlucken auch zu Übelkeit kommen. Strandbesucher werden dann gewarnt.

Zum Start der Badesaison appellierte Hesse erneut auch an die Einsicht der Badegäste, bei gefährlichen Strömungen oder stürmischem Wind die Warnhinweise der Wasserrettungskräfte ernst zu nehmen. Nach Angaben von DLRG-Landespräsident Armin Jäger ereigneten sich im vorigen Sommer besonders häufig Badeunfälle, obwohl die rote Flagge zur Warnung aufgezogen war. «Wenn Eltern solche Signale ignorieren, ihre Kinder baden lassen und Rettungsschwimmer auch noch beschimpfen, dann ist das schon mehr als fahrlässig», sagte er. Laut Jäger sind im Vorjahr in Mecklenburg-Vorpommern 28 Menschen ertrunken oder am Strand gestorben.

Kritisch äußerte sich der DLRG-Präsident auch zu den unzureichenden Schwimmfähigkeiten von Kindern. «Mehr als 50 Prozent der Kinder im Grundschulbereich können nicht ordentlich schwimmen. Das muss zu denken geben», sagte Jäger und mahnte Eltern wie Schulen, mehr für den Schwimmunterricht zu tun. (dpa/mv)
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