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03.07.2015 | 09:45 | Ozonbelastung 

Hitze gefährlicher als Luftverschmutzung

Stuttgart - Bei der aktuellen Hitzewelle sind nach Aussage von Experten die Extremtemperaturen für die Menschen deutlich gefährlicher als die Luftverschmutzung.

Rettungsdienst
(c) proplanta
Zwar wurde am Donnerstag erstmals seit 2007 in Baden-Württemberg die Alarmschwelle für Ozon überschritten, dennoch sei der sommertypische Smog in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen, wie ein Atmosphärenchemiker der Landesanstalt LUBW mitteilte.

Die höchsten Ozonwerte treten demnach meist am Stadtrand und den angrenzenden ländlichen Gebieten auf. In den Innenstädten reagiere das in Autoabgasen enthaltene Stickstoffmonoxid mit dem Ozon und baue es ab, hieß es. Die Luftverschmutzung mit Feinstaub spiele im Sommer keine große Rolle, da nicht geheizt werde und gewisse Bestandteile des Feinstaubs bei über 25 Grad verdampften.

Auch nach Angaben des Landesgesundheitsamtes sind die Belastungen für die Menschen durch Hitze und Strahlung deutlich höher als durch die Luftverschmutzung. Experten dort warnten vor allem vor Herz- und Kreislauf-Beschwerden. Also: Sonnenschutz auf und viel trinken.

Notaufnahmen und Rettungsdienste auf Hitzewochenende vorbereitet

Bei bis zu 40 Grad Celsius wächst am Wochenende die Gefahr von Hitzschlägen und Sonnenstichen. Die Notaufnahmen vielerorts sind darauf vorbereitet. Infusionen und Kühldecken stünden bereit, die Räume seien angenehm kühl. Bereits am Mittwoch seien zwei Hitzeopfer behandelt worden: ein Bauarbeiter und ein Lokführer, in dessen Kabine es zu warm geworden sei.

Problematisch werde eine Hitzewelle aber erst nach drei heißen Tagen am Stück. Bei dauerhaft mehr als 32 Grad komme es zu Austrocknungen, vor allem Ältere und Kranke seien dann gefährdet, sagt Kreft. Ab Freitag rechne die Notaufnahme daher mit mehr Hitzeopfern.

Auch die Rettungsdienste rechnen am Wochenende mit dem einen oder anderen Kreislaufpatienten, sagt Bernhard Schneider vom DRK-Rettungsdienst Rhein-Mosel-Eifel in Mayen. Er geht aber davon aus, dass sich viele gut auf die Hitze vorbereiten. Abgesehen vom Getränkevorrat für die Mitarbeiter würden deswegen keine besonderen Vorkehrungen getroffen. Oft reichten bei Einsätzen einfache Maßnahmen - etwa wenn jemand schlicht zu wenig getrunken habe, sagt Schneider. (dpa/lsw)
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