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24.12.2015 | 16:12 | Zug- und Brutverhalten  

Vogelgezwitscher im tiefsten Winter

Mainz - Die frühlingshaften Temperaturen in diesem Winter beflügeln auch Vögel: Viele zwitschern schon mitten im Dezember.

Vogelgezwitscher
(c) proplanta
«Es gibt Vogelarten, die singen das ganze Jahr wie zum Beispiel Rotkehlchen», erklärte der Geschäftsführer des Naturschutzbunds NABU Rheinland-Pfalz, Olaf Strub, der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. «Tatsächlich hören wir jetzt aber auch Arten wie Meisen und Amseln, die sonst noch nicht singen.»

Vor allem Männchen zwitschern, um ihre  Reviere zu verteidigen und Weibchen zu bezirzen. «Aber jetzt fangen die Vögel trotz des milden Wetters noch nicht an zu brüten», sagte Strub. «Das hängt auch von anderen Faktoren ab wie etwa der Tageslänge.»

Der Klimawandel beeinflusst zudem das Zugverhalten mancher Vogelarten. «Die Mönchsgrasmücke zum Beispiel ist vor 30 Jahren noch in den Mittelmeerraum geflogen. Jetzt bleibt sie oft in Deutschland oder zieht nur nach Südengland», erklärte der Biologe. Der Grund sei aber nicht die Temperatur, sondern das Nahrungsangebot.

«Es hat Vorteile, nicht mehr weit weg zu fliegen. Das spart Kräfte und verkürzt die Zeit bei der Rückkehr in die Brutgebiete.» Hausrotschwänze und Bachstelzen sind laut Strub ebenfalls neue Überwinterer in Deutschland. «Langstreckenzieher» wie etwa Störche suchten allerdings weiterhin im Herbst das Weite.
dpa/lrs
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Kommentare 
cource schrieb am 05.02.2016 09:47 Uhrzustimmen(38) widersprechen(35)
das kann aber auch böse enden, wenn plötzlich tiefer frost einsetzt und dann ein großteil der population wie zum beispiel: der Großen Rohrdommel aber auch des Weidenlaubsängers, dann krachen geht
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