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11.08.2016 | 16:11 | Energieversorgung 

Bund Naturschutz lehnt geplante unterirdische Stromtrassen ab

München - Der Bund Naturschutz macht erneut gegen die beiden geplanten Höchstspannungsleitungen aus dem Norden nach Bayern mobil - auch wenn die Trassen nun in weiten Teilen unter der Erde verlaufen sollen.

Stromtrassen
(c) proplanta
«Engagierter Klimaschutz und sofortiger Atomausstieg sind wichtiger denn je», erklärte der BN-Vorsitzende Hubert Weiger am Mittwoch in München und betonte: «Dafür benötigen wir keine Stromautobahnen, sondern mehr Energiesparen, mehr Energieeffizienz und den naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien in Bayern.»

Eine «zentralistische Netzausbauplanung» mit neuen Übertragungsnetzen sei der falsche Weg. Es brauche eine dezentrale Energiewende - mit Windenergie- und Photovoltaikanlagen an den richtigen Standorten und mit dezentraler Kraft-Wärme-Kopplung. Die beiden geplanten Trassen - Südlink und Süd-Ost - seien für die nationale Energiewende nicht nötig, sagte Weiger. Er warnte vielmehr davor, dass Billigstrom, der über diese Trassen nach Bayern kommen könnte, die regionale Energiewende vor Ort gefährden werde.

Die Staatsregierung hatte zuletzt angekündigt, dass die neue Trassenplanung für die Höchstspannungsleitungen im Herbst vorliegen soll. Die bisherigen Pläne waren nach jahrelangem Gezerre im vergangenen Jahr über den Haufen geworfen worden. CSU-Chef Horst Seehofer war es zwar nicht gelungen, eine oder beide Trassen gänzlich zu kippen, doch sollen diese nun über weite Strecken unterirdisch verlegt werden.
dpa/lby
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Kommentare 
kurri Altbauer 86 schrieb am 19.08.2016 08:35 Uhrzustimmen(163) widersprechen(45)
Ich habe den Eindruck, man will mit allen Mitteln ein Verfahren durchsetzen, das der Wirtschaft die größten Gewinne einbringt! Es geht nur um Wirtschaftswachstum, die Schonung der Natur und Umwelt, wird nur als Nebeneffekt betrachtet. Ich bin ein Anhänger des leider viel zu früh verstorbenen Dipl.-Ing. Tetzlaff! Er empfiehlt in seinem Buch: Wasserstoff für Alle, einen kompletten Umstieg auf die Wasserstoffwirtschaft. Dieselbe Energiemenge, die durch die gigantischen Stromautobahnen von der Küste nach dem Süden transportiert werden sollen, kann in Gasform durch ein 60 cm dickes Rohr geleitet werden. Vorteile sind, die Landschaft wird nicht weiter verschandelt. Um die Verluste von ca. 50%, die beim Transport in Form von Wechselstrom entstehen, muss in Gleichstrom umgewandelt werden. Am Endpunkt einer Trasse muss wieder in Wechselstrom umgewandelt werden. Erdkabel sind erheblich teurer. Wasserstoff lässt sich in unterirdischen Kavernen gut lagern und kann bei Bedarf in das Rohrnetz eingespeist werden. Herr Tetzlaff empfiehlt die Nutzung des vorhandenen Erdgasnetzes. Fast jedes Haus könnte man anschließen. Aber hier geht der „Kampf ums Geld“ schon wieder los. Keiner will auf seine Vorteile verzichten. Für die Landwirtschaft ergäbe sich eine dringend notwendige Verbesserung ihrer Einnahmen. Der Getreidepreis liegt um ca. 35-40% unter dem von 1950. Die inzwischen eingetretenen Ertragssteigerungen, sind teuer von der chem. Industrie erkauft. Zirka 3 Millionen ha wurden früher für die tierischen Zugkräfte als Futterfläche benötigt. Heute werden sie meist mit Marktfrüchten bebaut. Damit entsteht dann immer wieder der Druck auf die Preise. Auf den erwähnten 3 Mill. ha sollten Pflanzen angebaut werden, die durch Vergasung in Wasserstoff umgewandelt werden. Abschließend frage ich mich, warum wird dieser Weg seitens der Politik, nicht mal ernsthaft in Erwägung gezogen?
cource schrieb am 12.08.2016 08:42 Uhrzustimmen(87) widersprechen(29)
das system ist am ende--verzweifelt versucht man mit solchen großprojekten, wachstum zu generieren---hört endlich auf mit dieser selbstverarschung---wir brauchen ein neues wirtschaftssystem was nicht mehr vom wachstum abhängig ist---wir können doch nicht alle paar jahre unsere landschaft verunstalten nur damit ein paar firmen ihr auskommen haben
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