Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
07.07.2018 | 07:33 | Neobiota 

Invasive Arten jagen? Diskussion über Waschbär und Nilgans

Wiesbaden - Schießen oder beobachten? Tiere wie Waschbären und Nilgänse sorgen auch in Hessen für heftige Diskussionen.

Waschbären
Jagen? Diskussion über invasive Arten wie Waschbär und Nilgans. (c) proplanta
Als invasive Arten breiten sie sich hierzulande aus. In mehreren Maßnahmepapieren hat die schwarz-grüne Landesregierung nun festgelegt, wie mit solchen Tieren und Pflanzen verfahren werden soll.

Im Vordergrund sieht Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) den rechtzeitigen Kampf gegen die Ausbreitung neuer invasiver Arten. Fachleute aus den Behörden, der Jägerschaft, aus dem Naturschutz sowie der Fischerei sollen Beobachtungen melden.

Besonders umstritten sind die Waschbären. Der Landesjagdverband fordert eine Aufhebung der geltenden Schonfrist von März bis August. Denn eine Eindämmung der Räuber sei nur mit einer ganzjährigen, intensiven Bejagung möglich.

Das Ministerium dagegen erklärt, die Tiere breiteten sich trotz Bejagung seit mehr als 70 Jahren aus und könnten nicht mehr «mit vertretbaren Methoden aus der Umwelt entfernt» werden. Man müsse lernen, mit ihnen umzugehen. Vorgesehen ist, sie dort zu jagen, wo sie andere Arten wie etwa seltene Vögel oder Amphibien bedrohen. Auch Zäune und Schutzmanschetten an Bäumen sind zu deren Schutz geplant.

Neu zu den invasiven Arten gehört die auch in Hessen lebende Nilgans. Wie mit ihr verfahren werden soll, werde zur Zeit bundesweit abgestimmt, erklärte das Ministerium. Nach Einschätzung des Naturschutzbunds Nabu fehlen noch langfristige Erfahrungen. Ob die Gänse beispielsweise andere Tiere wie Stockenten dauerhaft vertreiben, sei noch nicht klar.
dpa/lhe
Kommentieren Kommentare lesen ( 2 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
Edgar schrieb am 02.08.2018 17:36 Uhrzustimmen(14) widersprechen(10)
Ich erkenne immer mehr Ähnlichkeiten zur Ausbreitung vom Wolf. Das Blatt wird sich bald wenden und die Wolfsunterstützer werden wach. Nach lassen sich viele vom NABU einnebeln. Zum Naturschutz gehört eine eingedämmte Ausbreitung von Wolf, Waschbär und Co.
Wölfe haben totale Änlichkeit mit einem Schäferhund, deshalb finde ich Wölfe auch schön. Aber hier geht es nicht nach Schönheit, sondern um eine intakte Natur im Gleichgewicht, keine Wildnis in der Jeder Schwache vom Stärkeren vertigt werden darf.
cource schrieb am 07.07.2018 11:45 Uhrzustimmen(10) widersprechen(7)
"..Das Ministerium dagegen erklärt, die Tiere breiteten sich trotz Bejagung seit mehr als 70 Jahren aus und könnten nicht mehr «mit vertretbaren Methoden aus der Umwelt entfernt».." glatt gelogen, denn bei den wildschweinen hat man ja auch durch abschussprämien den bestand erfolgreich reduziert---wo ein politischer wille ist da gibt auch es lösungen--schande über die feigen inkonsequenten Grünen
  Weitere Artikel zum Thema

 Bitte um erhöhte Aufmerksamkeit wegen Asiatischer Hornisse

 Hype um Asiatische Hornisse

 Mühsamer Kampf gegen die Asiatische Tigermücke

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Waschbären werden zunehmend zum Problem

  Kommentierte Artikel

 Mehr Tote bei weniger Unfällen

 Union Schuld an schwerster Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten

 Bundesbeauftragte fordert Nachbesserungen bei Tierschutz in Ställen

 EU-Agrarsubventionen veröffentlicht - Das sind die Top-Empfänger 2023

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?