Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
23.01.2021 | 06:02 | Impfkommission 

Bereitschaft zur Corona-Impfung durch Aufklärung fördern

Chemnitz - Thomas Grünewald, Vorsitzender der Sächsischen Impfkommission (SIKO), hält eine Impfpflicht gegen Corona für nicht notwendig.

Impfstoff
Die Immunisierung der Bevölkerung in Sachsen läuft holprig. Dabei registrieren Experten eine gestiegene Impfbereitschaft und großes Interesse an Information. (c) Tobilander - fotolia.com
«Ich bin ein großer Freund davon, dass man Menschen überzeugt und nicht zwingt», sagt der Leiter der Klinik für Infektions- und Tropenmedizin am Klinikum Chemnitz, der die Impfungen für Sachsens Kliniken koordiniert. Und das habe bisher sehr gut geklappt. «Wir sehen eine deutliche Steigerung der Impfbereitschaft bei entsprechender Aufklärung.» Und das Interesse an der Impfung sei groß.

Laut Grünewald gibt es vor allem Vorbehalte gegenüber den gentechnologisch generierten Impfstoffen. Die mRNA-Impfstoffe würden seit 2008 an Menschen verimpft, mit anderen Erregern wie Influenza-Virus oder auch Tollwut- und Ebola-Virus. Da habe man viel Erfahrung. «Sie sind sicher, davor muss man keine Angst haben.»

Besonders bei medizinischem Personal hilft nach Angaben des Internisten auch die Erkenntnis, dass die Nebenwirkungen wie bei anderen Impfstoffen sind: Gelenk- oder Gliederschmerzen, leicht erhöhte Temperatur, Schmerzen und Schwellungen an der Einstichstelle. Nach den ersten Impfungen merkten insgesamt viele, dass die kursierenden Argumente dagegen nicht stimmen. «Das ist eben die Macht des Faktischen.»

Grünewald wagt mit Blick auf den Impfstoffmangel keine Prognose. «Es wird genügend Impfstoff zur Verfügung stehen, aber wann, kann niemand genau sagen.» Die Kritik an der konzertierten Aktion der EU bei der Impfstoff-Bestellung teilt er nicht. «Eine Pandemie ist global, wenn wir da nur uns in Deutschland sehen, ist das nicht zielführend.»

Es brauche ein globales Agieren, «sonst wird das nichts». Im Unterschied zur letzten ähnlichen Pandemie, der Spanischen Grippe (1917-1919), gebe es einen Impfstoff. «Jetzt haben wir wirklich einen Trumpf in der Hand, den wir ausspielen sollten, und so gut, wie wir es können.»
dpa/sn
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Zulassungsaus für den Corona-Impfstoff «Vaxzevria» - Ist das ungewöhnlich?

  Kommentierte Artikel

 Bundesbeauftragte fordert Nachbesserungen bei Tierschutz in Ställen

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker