Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
12.05.2021 | 15:59 | Virus-Mutation 

Indische Corona-Variante: Bereits in mehr als 40 Ländern?

Genf - Die zunächst in Indien entdeckte Corona-Variante B.1.617 ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen in mehr als 40 Ländern nachgewiesen worden.

Indische Corona-Variante?
Indische Corona-Variante bisher in mehr als 40 Ländern nachgewiesen. (c) sebastianreuter - fotolia.com
Mehr als 4.500 analysierte Gensequenzen aus 44 Ländern seien B.1.617 zugeordnet worden, zudem lägen Meldungen über Nachweise aus fünf weiteren Ländern vor, teilte die Behörde in Genf am Dienstag mit. Am Montag hatte die UN-Behörde die Variante als «besorgniserregend» eingestuft. Zuvor hatte die WHO nur zunächst in Großbritannien, Südafrika und Brasilien erfasste Varianten so bezeichnet.

Potenziell bedrohliche Varianten von Sars-CoV-2 werden von der WHO in zwei Kategorien einteilt: Varianten unter Beobachtung («variants of interest») sowie besorgniserregende Varianten («variants of concern»). Letztere sind nachweislich ansteckender, schwerer bekämpfbar und/oder führen zu schwereren Krankheitsverläufen.

Es gebe Hinweise auf höhere Übertragungsraten bei B.1.617, eine rasche Verbreitung in mehreren Ländern sei beobachtet worden, hieß es von der WHO. Ob die Wirksamkeit von Impfstoffen oder Medikamenten bei der Mutante eingeschränkt sei, sei noch unklar. Erste Ergebnisse von Laborstudien deuteten auf eine «mäßige Verringerung der Neutralisierung durch Antikörper» hin. Inwiefern das tatsächlich Auswirkungen etwa auf die Wirkung von Impfstoffen und Medikamenten und das Risiko für erneute Infektionen hat, lässt sich aber noch nicht gesichert sagen.

In Indien stecken sich derzeit täglich Hunderttausende mit Sars-CoV-2 an. Seit Beginn der Pandemie sind in dem südasiatischen Land mehr als 22,9 Infektionen erfasst worden. Bei lediglich rund 0,1 Prozent der positiv auf Corona getesteten Proben sei eine Gensequenzierung zur Variantenbestimmung durchgeführt worden, teilte die WHO mit. Außerhalb Indiens meldete demnach bislang Großbritannien die höchste Anzahl an Infektionen mit der Variante B.1.617. Dort werden vergleichsweise viele Proben sequenziert.

Nach WHO-Angaben sinkt die Zahl der Neuinfektionen in den meisten Regionen der Welt derzeit, einschließlich Europa und dem amerikanischen Kontinent. In Südasien und Südostasien gibt es jedoch weiter einen starken Anstieg. Weltweit wurden vergangene Woche mehr als 5,5 Millionen Fälle und rund 90.000 Tote im Zusammenhang mit der Pandemie gezählt.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Zulassungsaus für den Corona-Impfstoff «Vaxzevria» - Ist das ungewöhnlich?

 Großer Teil der Corona-Hilfen ging an die Gastronomie

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Skepsis gegenüber Ruf nach Corona-Enquete-Kommission

 Experten überprüfen Corona-Maßnahmen - Empfehlungen für die Zukunft

  Kommentierte Artikel

 Bundesbeauftragte fordert Nachbesserungen bei Tierschutz in Ställen

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker