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25.08.2021 | 16:24 | Zu süß, zu fettig, zu salzig 

Nahrungsmittel für Kinder: Oft nicht ausgewogen?

Berlin - Zu süß, zu fettig, zu salzig - das gilt immer noch für viele Nahrungsmittel, die an Kinder vermarktet werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Verbraucherorganisation Foodwatch, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Kinderlebensmittel
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Foodwatch kritisiert: Viele Nahrungsmittel für Kinder nicht ausgewogen. (c) proplanta
Demnach seien 85,5 Prozent der untersuchten für Kinder beworbenen Nahrungsmittel (242 von 283) nach Standards der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht ausgewogen.

«Produkte, die mit Comicfiguren, Online-Gewinnspielen und Spielzeugbeigaben an Kinder beworben werden, sind in erster Linie Zuckerbomben und fettige Snacks. Daran haben weder die freiwillige Selbstverpflichtung für ein verantwortungsvolleres Kindermarketing noch das Zuckerreduktionsprogramm der Bundesregierung etwas geändert», erklärte Oliver Huizinga, Kampagnendirektor bei Foodwatch.

Die untersuchten Produkte kämen von insgesamt 16 Lebensmittelkonzernen, die eine Selbstverpflichtung zum verantwortungsvollen Kindermarketing unterschrieben hätten, wie Foodwatch mitteilte. Die letzte Untersuchung der Verbraucherschützer liegt bereits sechs Jahre zurück. Seitdem habe sich der Anteil nicht ausgewogener Nahrungsmittel etwas verringert: 2015 seien 89,7 Prozent der Produkte bedenklich gewesen.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) setze auf die Selbstverpflichtung der Firmen, wie sie dem «Tagesspiegel» mitteilte. So habe der Zuckergehalt etwa in Joghurt- und Quarkzubereitungen für Kinder bereits um ein Fünftel reduziert werden können, Softdrinks enthielten nun sogar rund ein Drittel weniger Zucker.

Mit einer Reduktionsstrategie der Ministerin sollen Fertigprodukte insgesamt gesünder werden. «Bei der Erfüllung der Reduktionsziele lassen wir niemanden aus der Verantwortung. Deshalb wird es weiter eine engmaschige Erfolgskontrolle geben. Und dort, wo es hakt, wird nachgebessert und wenn nötig, reguliert», so Klöckner.
dpa
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