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04.06.2022 | 07:34 | Wasserqualität 
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Badegewässer: Ausgezeichnete Wasserqualität in Deutschland

Kopenhagen - Seen, Flüsse und Küstengewässer: Deutsche Badestellen weisen fast allesamt eine ausgezeichnete Wasserqualität auf.

Badevergnügen 2022
Bei Hitze sehnen sich viele nach einem Sprung ins nächste Gewässer. Die EU-Umweltagentur hat für Wasserfreunde gute Neuigkeiten. (c) proplanta
Das geht aus dem neuen Badegewässerbericht der Europäischen Umweltagentur EEA hervor, den die EU-Behörde am Freitag in Kopenhagen veröffentlichte. Demnach überzeugten 90,4 Prozent der in 2021 analysierten Gewässer in der Bundesrepublik mit exzellenten Wasserbedingungen. Nur 14 der rund 2.291 Badestellen wurden als mangelhaft eingestuft, da sich dort bedenkliche Bakterien im Wasser befanden - im Jahr 2020 waren es 11 gewesen.

Unter den als mangelhaft bewerteten Gewässern befanden sich unter anderem der Sunthauser See in Bad Dürrheim (Baden-Württemberg), das Freibad Miersdorf in Zeuthen (Brandenburg), der Mainparksee in Mainaschaff im Landkreis Aschaffenburg (Bayern), der Naturbadestrand Glöwitzer Bucht in Barth (Mecklenburg-Vorpommern), das Nordseestrand Wremen im Landkreis Cuxhaven (Niedersachsen) und die Badestelle an der Elbe bei Brokdorf (Schleswig-Holstein).

Insgesamt stufte die EEA im Jahr 2021 rund 85 Prozent der europäischen Badegebiete als exzellent ein. An knapp 95 Prozent der Standorte wurden die EU-Mindeststandards für die Wasserqualität eingehalten. Im Jahr zuvor waren es nur rund 83 beziehungsweise 93 Prozent. Europaweit liegen Deutschlands Seen, Flüsse und Küstengewässer nach wie vor im oberen Mittelfeld. Die Spitzenpositionen belegten hierbei Österreich mit rund 98 Prozent an Badestellen mit exzellenter Wasserqualität, gefolgt von Malta, Griechenland und Kroatien. Die Schlusslichter waren Polen, die Slowakei und Ungarn.

Die in Kopenhagen ansässige EEA analysierte für den jährlich erscheinenden Bericht Daten zu 21.859 Badestellen in Europa. Mit dabei sind Gewässer in den 27 EU-Mitgliedstaaten, Albanien und der Schweiz. Für die Auswertung schaute die Behörde auf die Belastung der Gewässer mit Fäkalbakterien, nämlich intestinale Enterokokken und Escherichia coli. Diese können beim Menschen zu Krankheiten führen können. Folglich richtet sich die Wasserqualität nach der nachgewiesenen Menge dieser Bakterien, die vor allem von Abwässern und aus der Landwirtschaft stammen. Für die als mangelhaft eingestuften Badestellen rät die EEA zu Badeverboten, Warnhinweisen oder anderen Maßnahmen.

Die diesjährigen Ergebnisse seien ein Beweis dafür, dass über 40 Jahre EU-Maßnahmen zur Verbesserung der Badegewässerqualität in ganz Europa sowohl unserer Gesundheit als auch der Umwelt zugute gekommen seien, erklärte der EEA-Exekutivdirektor Hans Bruyninckx. «Der EU-Aktionsplan «Zero Pollution» und die Überarbeitung der EU-Badegewässerrichtlinie werden unser Engagement für die Vermeidung und Verringerung der Umweltverschmutzung in den kommenden Jahrzehnten weiter festigen.»

Den Angaben zufolge ging der Anteil der Badegewässer von schlechter Qualität seit 2013 zurück. Im Jahr 2021 machten schlechte Badegewässer lediglich 1,5 Prozent aller Badegewässer in der EU aus - im Jahr 2013 waren es noch 2 Prozent gewesen. Mit einer Bewertung der Verschmutzungsquellen und einer entsprechenden Umsetzung integrierter Wasserbewirtschaftungsmaßnahmen könne zudem zu einer Verbesserung der Wasserqualität beitragen werden, wurde in dem Bericht betont.
dpa
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Kommentare 
A. Fischer schrieb am 04.06.2022 11:47 Uhrzustimmen(11) widersprechen(4)
Wenn du den Teich trocken legen willst, darfst du nicht die Frösche fragen!

Unabhängige Prüfungen beurteilen die Situation ganz anders!
Das Ergebnis ist natürlich immer von den Prüfungsparametern abhängig.
Stoffe, Vieren, Bakterienstämme die erst gar nicht in der Überprüfung eingebunden sind, können dann auch nicht den wirklichen Zustand aufzeigen.
Beispiele:

2019
"Erstmals für Norddeutschland ist ein
ganzes Flussgebiet unter dem Blickpunkt
Mikroplastik untersucht worden.
Und damit
enthüllte sich ein Umweltproblem riesigen Ausmaßes"
Aus:
https://www.umweltzentrum-braunschweig.de/fileadmin/_uwz-pdfs/2019-01/Forschungsarbeit_enthuellt_Umweltproblem.pdf

2020
"30 der 33 Proben wiesen resistente Bakterien auf.
Nur eine Schlachthof-Probe war negativ.
Bei den meisten Proben (29) handelte es sich um Abwasser. 22 dieser 29
stammen aus sechs Schlachthöfen,
deren Abwasser direkt in die Umwelt gelangt."
Aus:
https://www.greenpeace.de/publikationen/report_schlachthof-abwaesser_final.pdf

2022
"Sie bezeichnet das Ergebnis, welches Panorama 3 vorliegt, als "besorgniserregend". 35 von 44 analysierten Wasserproben enthielten multiresistente Keime. Gegen solche Bakterien wirken gleich mehrere Antibiotika nicht mehr.
Nach aktuellen Berechnungen sterben mehr als 1,2 Millionen Menschen weltweit pro Jahr an resistenten Bakterien. In Deutschland sind es mehr als 2000."
Aus:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama3/Gefaehrliche-Keime-in-Schlachtabwaessern,gefaehrlichekeime100.html
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