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26.04.2010 | 07:44 | Praxis-Tipp 

Aktueller Rat zum Pflanzenbau: Mais mechanisch pflegen

Dresden - In Maiskulturen lassen sich Unkräuter wirkungsvoll mit Striegel und Rollhacke bekämpfen. Ein klutenfreier, krümeliger Boden und mindestens 5 cm Saattiefe sind die Basis für eine erfolgreiche Arbeit.

Aktueller Rat zum Pflanzenbau: Mais mechanisch pflegen
Jeder Arbeitsgang mit dem Striegel orientiert sich am Auflauf des Unkrautes. Dabei sollen sich möglichst viele der Wildpflanzen im Keimblattstadium befinden, aber es noch nicht überschritten haben. Insbesondere der Weiße Gänsefuß sowie Fuchsschwanz- und Hirsearten stehen als starke Konkurrenten zum Mais im Mittelpunkt der Kontrollen und müssen rechtzeitig eliminiert werden. Ältere Unkräuter mit zwei oder mehr Blättern lassen sich mit dem Striegel, der nur 2 bis 3 Zentimeter tief arbeitet, nur noch schwer verschütten oder entwurzeln.

Der Mais selbst reagiert vom Spitzen bis einschließlich im Zweiblattstadium empfindlich auf den Kontakt mit den Striegelzinken. In dieser Phase bricht die junge Saat noch leicht ab oder sie wird zu stark verschüttet. Es ist deswegen günstig, diese Zeit ohne Striegelarbeit zu überbrücken. Dazu verschafft Striegeln im späten Vorauflauf die Unkrautfreiheit. Notfalls lassen sich aber auch jüngste Maisbestände erfolgreich striegeln. Erfahrungsgemäß liegt dann jedoch die Arbeitsgeschwindigkeit im Bereich von nur zwei Kilometern je Stunde. Fehlstellen in den Maisreihen werden so weitestgehend vermieden. Die Flächenleistung des Striegels fällt dann zwar stark ab, aber die Unkräuter werden selbst bei dieser langsamen Fahrt immer noch gut bekämpft.

Erfolgreiche Striegeleinsätze verringern den Unkrautbesatz jeweils um über 95 Prozent, bei unter 5 Prozent Kulturpflanzenverlusten. Insgesamt ist mit drei bis fünf Überfahrten zu rechnen.

Am besten mit einer Rollhacke wird nach Bedarf stehen gebliebenes älteres Unkraut in der Maisreihe mit Bodenmaterial zugehäufelt. Gleichzeitig entfernt der Einsatz dieser Kombination aus Hackscharen, Federzinken und Hacksternen ausdauernde Unkräuter wie Quecken oder Disteln im Zwischenreihenbereich. Ab etwa 30 Zentimeter Wuchshöhe des Maises bis kurz vor Reihenschluss kann ein kräftiges Aufhäufeln mit der Rollhacke als letzter Arbeitsgang ausgeführt werden. Im weiteren Wachstumsverlauf bis zur Ernte ist der Mais konkurrenzstark genug, um geringe Unkrautreste selbst zu unterdrücken.

Quelle: M. Hänsel / LfULG Sachsen
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