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15.03.2018 | 09:04 | Lebensmittelproduktion 

Weg zu mehr Wertschätzung für Landwirte

Schwerin - Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus forderte auf der gestrigen Landtagssitzung mehr Wertschätzung für die Landwirte Mecklenburg-Vorpommerns ein.

Wertschätzung für Landwirte
(c) proplanta
„Ohne die Land- und Ernährungswirtschaft hat Mecklenburg-Vorpommern keine Zukunft“, so Dr. Backhaus.

„Die Landwirtschaft versorgt uns Verbraucher nicht nur mit hochwertigen Lebensmitteln und sichert in der Ernährungswirtschaft Arbeitsplätze im ländlichen Raum. Unsere natürliche Umwelt wird maßgeblich von der Nutzung durch die Landwirtschaft beeinflusst – und damit auch unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und unser Lebensgefühl“, sagte der Minister. „Gute Landwirtschaft setzt sich für den Erhalt der Lebens- und Kulturlandschaft ein; sie sichert sauberes Wasser, saubere Luft und Artenvielfalt.“

Dennoch sei eine zunehmende Entfremdung der Bevölkerung von der Landwirtschaft und der Landwirtschaft von den Dörfern zu beobachten.

„Landwirte sehen sich einer permanenten, oft polarisierenden Debatte über die Landwirtschaft in der Öffentlichkeit ausgesetzt. Sie ist Ausdruck einer Vertrauenskrise, in der vor allem die konventionelle Landwirtschaft seit Jahren feststeckt“, sagte Minister Backhaus.

Landwirte-Bashing ist leider zu einer Art Volkssport in den sozialen Netzwerken geworden“, kritisierte er. Verschärfend wirke sich aus, dass im Gegensatz zu den gut vernetzt agierenden Verbrauchern die Kommunikationsfähigkeit der Landwirte „noch immer nahe Null“ liege. „Miteinander reden ist allerdings die Grundvoraussetzung für Wertschätzung und gesellschaftliche Akzeptanz. Um sie zu erreichen, braucht es Transparenz, Ehrlichkeit und Kommunikation“, sagte er weiter.

Minister Backhaus formulierte vier vordringliche Ziele, mit deren Umsetzung Akzeptanz und Wertschätzung für die Landwirtschaft erreichbar sind: „Zum einen muss die Mehrheit der Verbraucher bereit sein, für hochwertige Lebensmittel auch einen angemessenen Preis zu zahlen, der beim Landwirt ökonomisch zu Buche schlägt. Das funktioniert nicht über staatliche Eingriffe, sondern über die Transparenz der Produktionsverfahren, besonders im Bereich Tierwohl. Verbraucher wollen wissen, was sie essen und wie Lebensmittel entstehen“, erklärte er.

Zum zweiten müsse in Kindertagesstätten und Schulen eine Ernährungsbildung angeboten werden, die frühzeitig „die Werte einer guten Ernährung vermittelt“. Zum dritten sollten es Parteien und Organisationen umgehend unterlassen, „unterschiedliche Bewirtschaftungsformen gegeneinander auszuspielen“. „Landwirte müssen sich heute auf Weltmärkten behaupten können, weil sie marktfähige Produkte erzeugen – egal ob Bio oder konventionell“, so der Minister.

„Zum vierten müssen Landwirte zu Dienstleistern der europäischen und nationalen Umwelt- und Klimaschutzpolitik werden. Denn ein Weiter-so in der europäischen Agrarpolitik ist ebenso unrealistisch wie der reflexartige Ruf nach staatlicher Unterstützung bei jeder neuen Herausforderung“, so Dr. Backhaus.

„Wir werden als Landesregierung mit mir als zuständigem Minister alles dafür tun, um unseren Landwirten – und zwar allen! – möglichst sichere und verlässliche Bedingungen hier in unserem Bundesland zu gewährleisten“, schloss er. Das erfordere den Dialog mit allen Beteiligten.
regierung-mv
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 16.03.2018 12:46 Uhrzustimmen(20) widersprechen(14)
Liebe/r Cource,

vielleicht könnten Sie freundlicherweise ihr sprachliches Niveau wieder etwas anheben, dann lesen sich Ihre Einlassungen in der Thematik schon grundsätzlich etwas freundlicher! ;-)
cource schrieb am 15.03.2018 09:07 Uhrzustimmen(26) widersprechen(22)
".. „Landwirte müssen sich heute auf Weltmärkten behaupten können, weil sie marktfähige Produkte erzeugen – egal ob Bio oder konventionell“, so der Minister..." genau die bauern werden vom system genau so gefickt wie die lohnsklaven, weil im profitsystem die waren nicht für den bedarf/nachfrage produziert werden sondern für die profitmaximierung und das erfordert eine exorbitante überproduktion/milchseen/butterberge usw.----der feind der bauern ist nicht der konsument sondern sein selbst gewähltes produktionssystem und da dieses ein tabuthema ist wird sich der bauer zwangsläufig zu tode schindern/rackern
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