Dabei sehen beide Ministerinnen sich durch Studien in ihrer Haltung bestätigt. Es gebe Studien, die «zumindest sehr stark nahelegen», dass Alternativen wie Stahlschrot das Sterben gejagter Tiere unnötig verlängere, sagte eine Sprecherin Klöckners am Montag in Berlin.
Ein Sprecher Schulzes hielt dagegen, Blei sei eines der zehn gefährlichsten Gifte weltweit und man habe «keinen wissenschaftlichen Beleg», der zeige, dass Alternativen dem schnellen Sterben entgegenstehen würden.
Beide Seiten betonten, die Ministerien seien im Gespräch. Deutschland muss sich bis Mittwoch in der EU positionieren. Wenn es keine gemeinsame Haltung in der Regierung gibt, muss Deutschland sich enthalten. Umweltschützer machen Druck auf die Bundesregierung, dem EU-Verbot zuzustimmen, weil eine Enthaltung das von der
EU-Kommission vorgeschlagene Verbot verhindern könne.
Bleimunition landet bisher tonnenweise in der Natur. Nach Angaben der Bundesregierung sind im Mittel in der EU pro Jahr rund 941.000 überwinternde Vögel und 886.000 Brutvögel von einer tödlichen Bleivergiftung betroffen.