«Verkaufsoffene Sonntage können dabei helfen, die Kundenströme besser zu verteilen und die Umsätze zu stabilisieren», sagte der Geschäftsführer des Hessischen Industrie- und Handelskammertages (HIHK), Robert Lippmann, am Donnerstag in Wiesbaden. Das
Weihnachtsgeschäft sei für viele Händler überlebenswichtig, werde aber durch die geringe Kauflaune sowie die geschlossene Gastronomie belastet.
Zudem werde die tatsächliche Kundenzahl durch die 10-Quadratmeter-Regel beschränkt, so dass die Händler mehr Zeit benötigten. Die Zukunft der Innenstädte entscheide sich jetzt, erklärte Lippmann. Rechtliche Hindernisse könnten mit Hilfe der Corona-Verordnung gelöst werden. Mit anlassfreien
Sonntagsöffnungen an zwei nicht aufeinander folgenden Wochenenden könne die Landesregierung den Handel und die Innenstädte pragmatisch unterstützen.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund kritisierte den Vorstoß scharf. Er diene ausschließlich Profitinteressen und gefährde den Gesundheitsschutz, erklärte Hessens DGB-Chef Michael Rudolph. Die Erfahrung zeige, dass sich der Andrang mit Sonntagsöffnungen nicht entzerren lasse, sondern dass er sich dann auf die verkaufsoffenen Sonntage fokussiere. Die Landesregierung habe im Juni die Möglichkeit zur generellen Sonntagsöffnung von Geschäften für die Zeit der Corona-Pandemie abgeschafft. Sie solle nun dieser unsozialen Forderung nicht nachgeben.