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01.03.2017 | 19:40 | Ölmarkt 

Rohölpreis: Brent steigt wieder auf 56,84 USD/Barrel

Stuttgart/Paris/Chicago - Der Rohölmarkt drehte zur Wochenmitte wieder deutlich nach oben. Rohöl der Nordseesorte Brent kostete heute Abend mit 56,84 USD/Barrel 1,8 % mehr als letzte Woche Mittwoch von 55,82 USD/Barrel. Der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) lag mit 54,26 USD/Barrel um 1,3 % über dem Niveau der Vorwoche von 53,54 USD/Barrel.

Rohölpreis
(c) Georgi Roshkov - fotolia.com

Die neuen US-Lagerzahlen vom API und DOE zeigten einen weiteren Aufbau der US-Rohölbestände, die damit eine neue Rekordmenge erreichten. Die Energy Information Administration (EIA) meldete diese Woche einen weiteren Aufbau der Bestände. Damit erhöhten sich die Vorräte das siebte Mal hintereinander. Dabei stiegen laut DOE die US-amerikanischen Rohölreserven um 1,5 Mio. Barrel, fielen bei Heizöl und Diesel um 0,9 Mio. Barrel und sanken für Benzin um 0,5 Mio. Barrel zu. Die Rohölimporte der USA erhöhten sich um 0,3 auf knapp 7,6 Mio. Barrel/Tag. Die inländische Ölfördermenge stieg auf 9,03 Mio. Barrel/Tag. Noch im Vorjahr betrug die Ölfördermenge 9,1 Mio. Barrel/Tag. Die Produktnachfrage ist flau. Die Zahlen sind bearish zu werten.

Wieder einmal gerät die Produktionsdrosselung in den Brennpunkt des Rohölmarktes. Das OPEC-Land Nigeria hat einen Anstieg seiner Ölproduktion von 1,7 auf 2,1 Mio. Barrel/Tag gemeldet. Sollte das tatsächlich der Fall sein, so müssten die anderen OPEC-Länder entsprechend um diese zusätzlichen 400.000 Barrel/Tag weiter ihre Rohölfördermenge drosseln, damit die angestrebte Ausbalancierung des Ölmarktes eintritt.

Im Januar hatte Libyen bereits seine Ölförderung um 65.000 Barrel/Tag gesteigert und Nigeria um 102.000 Barrel/Tag. Auch konnte der Iran seine Rohölproduktion um 50.000 Barrel/Tag erhöhen. Diese drei Länder dürfen ihre Mengen in den kommenden Monaten weiter steigern. Hierbei wird die Produktionserhöhung des Iran mit Argwohn betrachtet.

Fazit: Die OPEC-Staaten halten die Quoten zur Drosselung der Erdölförderung zu wohl 90 % ein. Libyen, Nigeria und der Iran steigern dagegen ihre Rohölfördermen-gen, was Argwohn bei anderen OPEC-Ländern auslöst. Zudem lassen wieder belebte Fracking-Industrie in den USA sowie Reaktivierung und Ausbau von Rohöl-Pipelines von Kanada bis zur Golf-Küste kaum Chancen für einen Preisanstieg bei Rohöl erwarten.
proplanta
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