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01.12.2017 | 17:15

Weizen-Frontermin kommt zurück auf 159,50 EUR/t - Rouen geht um 3 EUR/t herauf

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Weizenmarkt erhielt zumindest in Europa etwas Auftrieb, sorgte eine Weizenausschreibung Algeriens in Höhe von 570.000 t für bessere Stimmung in Frankreich, soll Algerien zuletzt 330.000 t französischen Weizen zum Preis von 176,00-177,25 EUR/t CIF Algerien gekauft haben.
Weizen-Frontermin Rouen
(c) proplanta

Bei der restlichen Menge könnte argentinischer Weizen zum Zuge kommen. Saudi-Arabien hatte zuletzt 480.000 t Futterweizen ausgeschrieben, ob die EU dabei zum Zug kommt ist eher unwahrscheinlich, vielmehr wird Russland dabei abräumen. Der Irak kaufte jeweils 50.000 t Weizen aus den USA und Australien.

Während in den USA der Export stark einbrach, erreichten die Exporte von US-Weizen mit 184.400 t gegenüber 199.800 t in der Vorwoche und 489.300 t zuvor ein schlechtes Ergebnis, nur der beabsichtige Produktionsrückgang zur US-Weizenernte 2018 sorgte für etwas stabilere Tendenz in Chicago, exportierte die EU-28 mit 295.000 t letzte Woche zwar weniger als in der Vorwoche von 490.000 t, aber seit 1. Juli gingen immerhin 8,5 Mio. t Weizen statt 10,7 Mio. t  im Vorjahr in den Export, wird damit die Zielvorgabe der EU-Kommission beim Weizenexport von 28,5 Mio. t zwar nur zu 30 % umgesetzt, aber es kommt ein wenig Schwung in den Export. Dies setzte den Weizenpreis in Rouen wenigstens um 3 EUR/t nach oben.

Steigende Nachfrage generiert derzeit auch die Wetterentwicklung in Nordafrika, breitet sich in den Hauptanbauregionen Algeriens und Marokkos die Trockenheit weiter aus. Leicht bullishe Meldungen kommen auch aus Australien, wo die Provinz Victoria von starken Regenfällen nach der extremen Dürre betroffen ist und wo gut ein Drittel des Weizens stehen.

Der Exportdruck Russlands ist ungebrochen. In dieser Saison führte Russland mit 15,8 Mio. t gut 25 % mehr Weizen aus als im Vorjahr, muss Russland noch 17,2 Mio. t exportieren, um sein Exportziel von 33,0 Mio. t zu erreichen, hat Russland dann 52 % des avisierten Exportziels umgesetzt. Die Ukraine übertraf mit 9,7 Mio. t das Vorjahresergebnis um 9 %, bekanntlich sind die Weizenexporte behördlich in der laufenden Saison auf 16,5 Mio. t beschränkt, sodass das Exportziel bereits zu 58 % erfüllt ist.

So notierte in Chicago der Fronttermin für CME-EU-Weizen erneut unverändert bei 156,75 EUR/t (Mittwoch: 156,75 EUR/t), für US-Weizen bei 126,15 EUR/t (Mittwoch: 127,15 EUR/t) und an der MATIF für EU-Weizen Nr. 2 bei 159,50 EUR/t (Mittwoch: 156,75 EUR/t, für März 2018 um 3,25 EUR/t höher bei 162,50 EUR/t und für Mai 2018 um 3,00 EUR/t fester bei 165,75 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Mittag leicht höher bei 1,1920 USD/EUR.
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