Der Soja- und Palmölmarkt entwickelte sich zuletzt etwas freundlicher, sprachen niedrigere Anbauprognosen für US-Sojabohnen zur neuen Ernte und die schwache Ernteentwicklung in Argentinien für festere Preise. Ursache war die nun doch kleinere Anbaufläche in den USA mit 88,89 Mio. Acres gegenüber 90,14 Mio. Acres im Vorjahr. Auch der Palmölmarkt Malaysias entwickelte sich aufgrund höherer Exporte positiv, stieg laut SGS der Export im März um immerhin 19,4 % gegenüber Februar, was den Fronttermin für Palmöl in Kula Lumpur temporär nach oben katapultierte.
Doch die heute Morgen in den USA verbreitete Ankündigung Chinas, künftig auf US-Sojabohnen 25 % Importzoll zu erheben, als Vergeltungsmaßnahme gegen den von den USA auf Aluminium und Stahl aus China verhängten Importzolls, schlug ein wie eine Bombe. Für die USA bedeutet dies den Entzug des wichtigsten Sojaimporteurs der Welt, was den Markt vorerst aus dem Gleichgewicht bringen dürfte und zu einem vorerst sehr volatilen
Rapsmarkt führen könnte.
Ob die in Kanada von StatsCan veranschlagte 5 %-ige Anbauausdehnung bei Canola-Saat auf 9,7 Mio. ha, sowie auch die um 0,5 Mio. t auf 22,3 Mio. t abgestufte EU-Rapsernte noch viel Marktrelevanz für Raps entwickeln wird, muss abgewartet werden. Sicher bleibt der Einfluss gering. Vielmehr drückt nach Senkung des Importzolls mehr argentinischer
Biodiesel in die EU-Gemeinschaft, was den Rohstoffbedarf der Ölmühlenindustrie entsprechend reduziert. Auch die europäischen Ölmühlen leiden unter den ausufernden Biodieselimporten. Hier muss die Politik dringend eingreifen.
So notierte in Paris der Fronttermin bei Raps zuletzt bei 351,75 EUR/t (Vorwoche: 347,50 EUR/t), der Termin AUG 2018 bei 349,25 EUR/t und für NOV 2018 bei 352,75 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Nachmittag bei 1,2285 USD/EUR.