So notierte in Chicago der Fronttermin für CME-EU-Weizen bei 158,50 EUR/t (Freitag: 154,00 EUR/t), für US-Weizen bei 131,95 EUR/t (Freitag: 126,50 EUR/t) und an der
MATIF für EU-Weizen Nr. 2 bei 156,50 EUR/t (Freitag: 155,75 EUR/t). Beim Dezembertermin gewann Weizen an der MATIF um 1,00 EUR/t auf 162,50 EUR/t und für März 2018 um 1,25 EUR/t auf 168,00 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Vormittag bei 1,1918 USD/EUR.
Am Kassamarkt lagen die Preise für Standardweizen zuletzt bei 155,00 EUR/t (Freitag: 154,00 EUR/t) FOB Rouen, etwa 164,00 EUR/t (Freitag: 165,00 EUR/t) FCO Hamburg/Rostock, rund 169,00 EUR/t (Freitag: 172,00 EUR/t) FCO Rheinland, gut 172,00 EUR/t (Freitag: 174,00 EUR/t) FCO Westfalen sowie 165,00 EUR (Freitag: 162,00 EUR/t) FCO Mannheim. Für Termine Q1/18 kostete Brotweizen um 5-6 EUR/t mehr. Dabei lagen die Prämien für A-Weizen zuletzt bei 3,00 EUR/t.
Futterweizen wurde für Liefertermin September um 168,00 EUR/t (Freitag: 168,00 EUR/t) FCO Süd-Oldenburg/Holland sowie um 161,00 EUR/t (Freitag: 161,00 EUR/t) FCO Niederrhein und um 156,00 EUR/t (Freitag: 156,00 EUR/t) FCO Oberrhein gehandelt.
Die
Wetterkapriolen in den USA sorgen einmal mehr für Spannung an den Märkten, hinterließ gerade erst Hurrikan Harvey am US-Golf katastrophale Schäden und legte vorübergehend ein Fünftel der US-Rohölindustrie lahm, nähert sich schon Hurrikan „Irma“ mit höchster Stufe 5 dem
Golf von Mexiko, was die Terminkurse nach oben zog, könnten sich Exportverladungen von US-Weizen und
Aussaat in überschwemmten Gebieten verzögern. Andererseits erwarten die Meteorologen eine spürbare Abkühlung mit trocknerer Witterung im MidWest, was das Frühfrostrisiko erhöht.
Die US-Sommerweizenernte machte zwar gute Fortschritte, waren zuletzt 89 % des US-Sommerweizens geborgen gegenüber 75 % in der Vorwoche und 78 % im Vorjahr, aber die Perspektiven für hochproteinhaltigen US-Weizen bleiben schlecht. In den USA setzt sich die Erkenntnis durch, dass die US-Sommerweizenernte dürrebedingt um 35 % sinken und mit nur 10 Mio. t das Vorjahresniveau deutlich unterschreiten wird, wobei die Exporte um 16 % auf 7,3 Mio. t und die Endvorräte um 42 % auf 3,7 Mio. t fallen sollen, ähnlich auch in Kanada. Die
Überschwemmungen in den US-Bundestaaten Texas und Louisiana könnten die Exportverladungen für US-Weizen verzögern, erreichten die Exporte von US-Weizen letzte Woche jedoch mit 536.000 t gegenüber 386.400 t in der Vorwoche und 633.600 t zuvor ein akzeptables Ergebnis.
Auch die
Weizenernte Kanadas kann dieses Jahr weder in
Ertrag und Qualität über-zeugen, sorgte die Trockenheit in den südkanadischen Provinzen Saskatchewan und Manitoba für erheblichen Schaden. Dabei veranschlagte StatsCan die Weizenernte mit 25,54 Mio. t um 19,5 % niedriger als im Vorjahr, wo es eine
Rekordernte von 31,7 Mio. t gab. Die Ernte von Hartweizen soll mit 3,9 Mio. t nur halb so hoch wie im Vorjahr liegen.
Die Hiobsbotschaft darüber, dass Australiens Weizenernte nur 20,0 Mio. t erreichen könnte, gegenüber zuletzt noch vom
USDA veranschlagten 23,5 Mio. t und 35,1 Mio. t im Vorjahr, dürfte die Exportverfügbarkeit Australiens ab Jahreswechsel um mehr als 5 Mio. t (Vorjahr: 24,0 Mio. t) einengen. Dabei waren die Bedingungen zu Aussaat und Frühentwicklung der Pflanzen in Australien derart schlecht, dass Flächen- und Ertragsverluste für eine schwache Ernte sprechen, jedoch die Monate September und Oktober noch für etwas Ausgleich sorgen könnten. In Argentinien erwartet die Buenos Aires Grains Exchange dagegen mit einem leicht besseren Ergebnis als im Vorjahr, taxierte das USDA die Weizenernte zuletzt gleichhoch wie im Vorjahr auf 17,5 Mio. t.