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08.02.2017 | 18:00

Raps holt auf 416,50 EUR/t auf

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Rapsmarkt bekam diese Woche Unterstützung vom Sojakomplex, von Canola, Palmöl sowie durch die knappe Versorgung bei Raps in der EU. Geringere Canola-Vorräte in Kanada und rückläufige Rapsbestände in der EU-28 trieben den Rapspreis, zumal auch die Ernteprognosen zur kommenden EU-Rapsernte gekappt wurden.
Rapspreis
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Entwicklung Matif-Raps (c) proplanta

Dagegen hält ein womöglich höherer Canola-Anbau Kanadas. So notierte der Fronttermin bei Raps in Paris zuletzt bei 416,50 EUR/t (Freitag: 412,75 EUR/t) und der August-Termin bei 385,75 EUR/t (Freitag: 386,00 EUR/t). Dabei ging es bei Raps zuletzt weiter nach oben.

Preisunterstützung kam von Sojabohnen, wo der Fronttermin um 2,3 % auf 362,15 EUR/t (Freitag: 354,15 EUR/t) anzog. Sojaöl stieg um 0,9 % auf 714,68 EUR/t (Freitag: 708,65 EUR/t). Bei Palmöl kletterte der Fronttermin in Kuala Lumpur um 1,5 % auf 692,10 EUR/t (Freitag: 682,10 EUR/t). Bei Canola ging es in Winnipeg um 1,1 % auf 369,79 EUR/t (Freitag: 365,60 EUR/t) nach oben. Bei Rohöl fiel der Apriltermin für Brent um 3,2 % auf 54,75 USD/Barrel (Freitag: 56,55 USD/Barrel) und der Märztermin für WTI um 1,1 % auf 51,57 USD/Barrel (Freitag: 53,65 USD/Barrel). Schwächer war der Kursverlauf heute Mittag beim Euro mit 1,0664 USD/EUR.

Der internationale Markt für Raps wurde unterstützt durch festere Kurse bei Soja und anziehende Notierungen für Palmöl in Malaysia. In den USA schraubte die Exportinspektion die Exportwartungen bei US-Sojabohnen nach oben, war China nach Abwesenheit wegen „Chinese New Year“ wieder am Markt und sorgte zudem der Wirbel um Regenprognosen in Südamerika für festere Preistendenzen bei Soja.

Die infolge der Trockenheit im letzten Jahr in Malaysia und Indonesien knappen Palmölvorräte halten die Palmölpreise seit Wochen auf hohem Niveau, fiel die Produktion in Malaysia im Dezember 2016 um gut 9 % zurück, sanken die Palmölexporte im letzten Quartal 2016 um 15 % und musste die steigende Nachfrage seitens Indo-nesiens vermehrt mit bedient werden. So verdoppelten sich die Exporte vor allem durch höhere Nachfrage im Nahen Osten, maßgeblich stieg die Nachfrage Irans nach Palmöl. Erst im Januar konnte Malaysia wieder mit 3 % höheren Palmölexporten punkten, wobei die Bestände erneut auf den Tiefststand des letzten Dezembermonates  zurückfielen. Weiterhin wird mit einer Erholung der Palmölproduktion in Malaysia gerechnet, wodurch die Preise wieder unter Druck geraten können.

In Kanada sanken die Canola-Bestände von im letzten Jahr noch 13,5 Mio. t auf 12,2 Mio. t zum Jahreswechsel 2017 zurück, was in Kanada auf höhere Verarbeitung und Exporte zurückzuführen ist. Jedoch erwartet Statistics Canada zur neuen Canola-Ernte eine 3 % höhere Anbaufläche, was den Markt nach oben deckeln könnte.
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