Letztlich gaben aber höhere Exporthoffnungen dem Markt wieder etwas Auftrieb. In Chicago legte Weizen beim Fronttermin seit dem Wochenbeginn bis zur Wochenmitte um 0,85 EUR/t auf 138,50 EUR/t zu, an der
MATIF gab Weizen dagegen um 1,25 EUR/t auf 163,25 EUR/t nach, der Preisabstand zu US-Weizen verkürzte sich auf 24,75 EUR/t.
Dabei lieferte der letzte WASDE-Report auch für Weizen knallharte Fakten, hob das
USDA die Weltweizenernte um 5 Mio. t auf 743,4 Mio. t nach oben und veranschlagte dabei die
Weizenernte in den früheren Sowjetstaaten (FSU-12) um 11 Mio. t höher und die in der EU-28 um 9 Mio. t niedriger als im Vormonat. Auch in den USA und in Kanada wurden die Prognosen um 1,6 Mio. t bzw. 1 Mio. t angehoben. Damit bestätigten sich die Erwartungen einer gigantischen Weizenernte von knapp 130 Mio. t in den FSU-12 und einer schwachen von 147,5 Mio. t in der EU-28.
Kaum Beachtung fand unterdessen die Exportentwicklung mit 607.600 t US-Weizen letzte Woche. Die US-Sommerweizenernte machte gute Fortschritte, etwa ein Drittel stand gestern noch auf dem Halm. Dabei wird von sehr guten Erträgen und schwächeren Rohproteingehalten bisher berichtet.
In Westeuropa legte die Weizenernte durch hochsommerliches Wetter einen großen Schritt zu, aber die Erträge sind schlechter als erwartet. Nachdem Frankreichs Weizenernte mit rund 28,7 Mio. t um 30 % kleiner ausfiel als im Vorjahr und damit hohe Exporthoffnungen begrub, stand die deutsche Weizenernte vermehrt im Fokus. Bis gestern waren etwa 80 % der Weizenernte Süddeutschlands gedroschen, die Erträge fallen laut Handel unterdurchschnittlich, die hl-Gewichte oft geringer aus als im Vorjahr und über den Rohproteingehalt gibt es nur insofern Konsens, dass er auch in Süddeutschland außerordentlich schwankt.