Die Winterweizenaussaat verzögert sich in den USA, macht dagegen in der EU gute und am Schwarzmeer große Fortschritte. So notierte in Chicago der Fronttermin für CME-EU-Weizen bei 160,00 EUR/t (Freitag: 161,50 EUR/t), für US-Weizen bei 135,81 EUR/t (Freitag: 133,50 EUR/t) und an der
MATIF für EU-Weizen Nr. 2 für Dezember bei 162,25 EUR/t (Freitag: 161,75 EUR/t). Beim Märztermin gewann Weizen an der MATIF um 0,50 EUR/t auf 168,00 EUR/t, für Mai 2018 um 0,25 EUR/t auf 171,50 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Vormittag bei 1,1762 USD/EUR.
Am Kassamarkt lagen die Preise für Standardweizen zuletzt bei 157,00 EUR/t (Freitag: 155,00 EUR/t) FOB Rouen, etwa 163,50 EUR/t (Freitag: 163,00 EUR/t) FCO Hamburg/Rostock, rund 171,00 EUR/t (Freitag: 170,00 EUR/t) FCO Rheinland, gut 173,00 EUR/t (Freitag: 172,00 EUR/t) FCO Westfalen sowie 168,00 EUR (Freitag: 168,00 EUR/t) FCO Mannheim. Für Termine Q1/18 kostete Brotweizen um 3,00-4,00 EUR/t mehr. Dabei lagen die Prämien für A-Weizen zuletzt bei 3,00-4,00 EUR/t.
Futterweizen wurde für Liefertermin September um 171,00 EUR/t (Freitag: 171,00 EUR/t) FCO Süd-Oldenburg/Holland sowie um 165,00 EUR/t (Freitag: 165,00 EUR/t) FCO Niederrhein und um 158,00 EUR/t (Freitag: 158,00 EUR/t) FCO Oberrhein gehandelt.
In den USA gaben die Terminkurse wegen schwacher Exportentwicklung nach, unterstützend wirkte nur die leicht verzögerte US-Winterweizenaussaat, waren bis Montag gerade 60 % des US-Weizenbauareals bestellt, gegenüber 70 % im Vorjahr und 71 % im Fünf-Jahresmittel. Zu trockene Böden in den US-Bundesstaaten Texas und Arkansas, aber auch mangelnde
Rentabilität, sehen sich
US-Farmer mit schwacher Exportnachfrage und dem Überfluss weltweit gestiegene Weizenbestände hart konfrontiert, hemmen das Aussaattempo. Dabei konnte die US-Exportentwicklung erneut wenig überzeugen, erreichten die Exporte von US-Weizen letzte Woche mit gerade 175.000 t gegenüber 435.600 t in der Vorvorwoche und 307.200 t zuvor ein äußerst mageres Ergebnis, liefern auch die aktuellen Exportinspektion diese Woche wenig bessere Vorgaben. Ein Grund dafür ist der extreme Exportdruck Russlands, dem die USA wenig entgegensetzen können.
Dabei wiegen die Ergebnisse des letzten WASDE-Reports schwer, soll die Welt-Weizenernte mit 751,2 Mio. t um 6,3 Mio. t höher ausfallen als im September und legen die globalen
Weizenvorräte um 5,0 Mio. t auf 268,1 Mio. t zu. Eine um 2,4 Mio. t höhere Ernte Indiens, gut 2,2 Mio. t gestiegene EU-Weizenernte und 1 Mio. t größere
Weizenernte Russlands sowie 0,5 Mio. t höhere Kanadas, dagegen um 1,0 Mio. niedrigere Australiens, bedingen ein höheres Angebot.
Auch das ist nur die halbe Wahrheit, denn in China lagern knapp die Hälfte der globalen Weizenbestände, werden sich diese laut
USDA um 16 Mio. t auf 127,3 Mio. t im laufenden WJ weiter aufbauen, welche dem
Weltmarkt aber nicht unbedingt zur Verfügung stehen. Ohne Chinas Lagerreserven rangieren die Weltvorräte zum Verbrauch mit 22 % deutlich unter dem Durchschnitt der letzten drei Jahre von etwa 24 %.